16 Handball-Nationalspieler im WM-Formcheck des WESTFALEN-BLATTes
Von Johnny Dähne, Hans-Heinrich Sellmann und Sören Voss (Fotos) Halle (WB). Diese Zahl spricht Bände: 95 Spieler aus der Handball-Bundesliga wollen in 22 Tagen während der Handball-Weltmeisterschaft mit ihren Nationen für Furore sorgen. Allein 16 von ihnen standen sich Samstag beim Bundesliga-Spiel TBV Lemgo VS. HSV Hamburg (Endstand 33:37) gegenüber. Das WESTFALEN-BLATT nahm die WM-Teilnehmer unter die Lupe. Markus Baur Der 35-jährige Mittelmann war in der mitreißenden Anfangsphase eine der treibenden Kräfte des TBV-Spiels, ließ dann nach. Auch die Siebenmeterquote mit drei Toren aus vier Versuchen war noch nicht weltmeisterlich.
Christian Schwarzer »Blacky« bekam wenige Anspiele und konnte sich gegen die Hamburger Defensive nicht wie gewohnt in Szene setzen. Dennoch: An guten Tagen gehört der 37-Jährige zu den besten Kreisläufern der Welt und ist dann in der Abwehr der Fels in der Brandung.
Michael Hegemann Die 20 Minuten Einsatzzeit nutzte der gebürtige Gladbecker für drei Tore und überzeugte besonders im kämpferischen Bereich. WM kann kommen.
Carsten Lichtlein Der 26-Jährige durfte zwischen der 37. und 52. Minute für den momentan formstärkeren Jörg »Rocco« Zereike ins Tor und war dabei gerade gegen Yoons Würfe noch nicht in Brand-Form.
Asgeir Örn Hallgrimsson Die isländische Vertretung von Florian Kehrmann machte seine Sache besonders in der Anfangsphase mit drei Treffern sehr gut und stand auch in der Abwehr stabil. Fit für's Turnier.
Filip Jicha Nach 47 Minuten war der Arbeitstag für das tschechische Rückraumjuwel vorbei. Mit seiner Durchschlagskraft dürfte sich die Nationalmannschaft gegen Ägypten im Kampf um Platz zwei in der Spanien-Gruppe durchsetzen.
Sebastian Preiß Kam kaum zum Zug und konnte sich für Heiner Brand nicht besonders empfehlen.
Logi Geirrson Während dieser Saison gab es schon deutlich stärkere Auftritte des extrovertierten Alleskönners. Seine Flexibilität wird der »Isi« bei der WM brauchen, da auf seiner Stammposition Linksaußen Weltklassemann Gudjon Valur Sigurdsson gesetzt scheint.
Tamas Mocsai Mit elf Treffern der beste Feldtorschütze im Gerry Weber Stadion. Der ehemalige Mindener wird seine Form konservieren müssen, um mit seinen Ungarn in der »Todesgruppe E« gegen Dänemark, Norwegen und Angola die Zwischenrunde zu buchen.
Michael Hegemann Der sechsfache Bundesliga-Torschützenkönig und Welthandballer von 2001 dürfte in der Form von Samstag einer der Topstars der Titelkämpfe werden. Mit seinen Toren (18/8) am Samstag verkörperte der 33-jährige absolute Weltklasse.
Guillaume Gille Unauffällig mit vier Toren und guter Abwehrleistung - der Rückraumspieler würde mit Frankreich als Gruppenerster gerne zur Zwischenrunde nach Halle zurückkehren.
Bertrand Gille Der Kreisläufer fährt mit Frankreich wie sein Bruder als einer der Topfavoriten zur WM und erzielte als ständiger Unruheherd am Lemgoer Kreis fünf blitzsaubere Treffer.
Bruno Souza Brasiliens Sprungwunder saß neben dem Spielfeld und konnte seine Teamkollegen nur moralisch unterstützen.
Torsten Jansen Das Geburtstagskind litt unter einem verschobenen Zehennagel und konnte sich so ohne Torerfolg nicht nachhaltig in Erinnerung bringen.
Pascal Hens Was als großer Bluff geplant war, erwies sich als laues Hamburger Lüftchen: die Bänderverletzung im Sprunggelenk hemmte Hens sichtbar und ließ keine Bewertung zu.
Krzysztof Lijewski Der Linkshänder wird bei Polen hinter seinem großen Bruder Marcin (Flensburg), ebenfalls ein Rückraumrechter, im Spiel gegen Deutschland zu beachten sein.