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Friedenslicht ist angekommen

Das Symbol der Hoffnung brennt in Exter und Herringhausen

Herringhausen/Exter (krü). Das Friedenslicht aus Bethlehem ist in Herringhausen und in der Autobahnkirche Exter eingetroffen. »Jeder kann es zu Weihnachten hier holen, damit es bis in die Häuser und Familien Vlothos kommt«, sagt Pfarrer Ralf Steiner. Dies gilt natürlich auch für Herford, wo das Friedenslicht in der Herringhauser Kirche brennt.

Das Friedenslicht hat einen weiten Weg zurückgelegt. Am 29. November in der Geburtsstätte Jesu in Bethlehem entzündet, wurde es über Tel Aviv im Flugzeug nach Wien gebracht und kam von dort über Dortmund und Bielefeld nach Exter.
Gerd Grube, Presbyter der Bielefelder Boldeschwingh-Kirche, gab es an Pastor Ralf Steiner weiter. Die feierliche Übergabe erfolgte im Rahmen des vom evangelischen Kindergarten veranstalteten Weihnachtssingens. Ralf Steiner: »Als Symbol der Hoffnung auf Frieden in Bethlehem, dem Nahen Osten und der ganzen Welt wird es hier in der Autobahnkirche brennen.«
Die Aktion Friedenslicht wurde erstmals 1986 veranstaltet, feiert 2006 also ein kleines Jubiläum. Ursprünglich gedacht als einmaliger Beitrag zur Aktion »Licht und Dunkel«, wurde das Friedenslicht schon im ersten Jahr so begeistert aufgenommen, dass der Wunsch nach Wiederholung laut wurde. Pfadfinder aus ganz Europa hatten es 1986 im Wiener Stephansdom überreicht. Eine deutsche Delegation von jungen Leuten aus 30 Städten holte es von dort ab und brachte es per Bahn nach Deutschland.
Seither brennt es zur Weihnachtszeit nicht nur in Kirchen, sondern auch in Krankenhäusern, Justizvollzugsanstalten, in einigen Rathäusern und anderen öffentlichen Einrichtungen.
Höhepunkt im Jahr des 20. Friedenslicht-Geburtstags war die Übergabe an Papst Benedikt XVI am 13. Dezember während einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom.
Die Idee stammt vom Österreichischen Rundfunk (ORF) und hat sich mittlerweile in vielen Ländern Europas verbreitet. Das Licht soll daran erinnern, dass bei der Geburt Jesu »den Menschen guten Willens« der Friede verkündet wurde.
In die Autobahnkirche Exter kommt das Weihnachtslicht seit Ralf Steiner vor fünf Jahren Gemeindepfarrer wurde. Immer wird es von Gerd Grube in einer Petroleumlampe hergebracht.
Die beiden Männer kennen sich seit vielen Jahren. Grube ist Presbyter der Bodelschwingh-Gemeinde, beziehungsweise der heutigen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Bielefeld, in der Ralf Steiner aufgewachsen und konfirmiert worden ist.
»Gerd Grube wollte die eigentlich katholische Aktion ökumenisch aufgreifen und weitertragen. Deshalb hat er sich an die ehemaligen jungen Gemeindemitglieder gewandt, die Pfarrer geworden sind, und um Mitwirkung gebeten«, berichtet Pastor Steiner. Bei den Exteranern traf der Presbyter auf offene Ohren. Mittlerweile holen sich auch andere Vlothoer Gemeinden das Licht in ihre Kirchen; Gemeindemitglieder nehmen es in ihre Häuser und Familien mit. Gelöscht wird die Flamme erst am 6. Januar (Heilige Drei Könige). In Exter wurde das Friedenslicht aus Bethlehem mit Gesang und Flötenspiel des Kindergartens fröhlich begrüßt.

Artikel vom 23.12.2006