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Belcanto-Konzert erhebt die Seele

Festliche Einstimmung auf Weihnachten mit Chören und Solisten

Steinhagen (mas). Schöne Stimmen, sehr gute Solisten und eine feierliche, entspannte Stimmung prägten am Mittwochabend das Bild in der Dorfkirche. Und sehr viele Besucher ließen sich in das Gotteshaus locken - denn der Steinhagener Chor Belcanto wartete mit seinem alljährlichen Weihnachtskonzert auf.

Ein glückliches Händchen hatte der Chor bei der Auswahl der Gesangs- und Musikstücke, der jeweiligen Komponisten und der Solisten. In einem vielfältigen Gesamtkunstwerk ließen die Akteure im Chor, im Sopran-Solo und am Cello weihnachtliche Werke von berühmten Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Friedrich Händel, Johannes Brahms oder Max Reger auferstehen. Auch Internationales aus Chile, England und Frankreich kam zu Gehör.
Nach einem festlichen Orgelpräludium von Irina Gorgadze eröffnete der Männerchor das Konzert sanft und doch beschwingt mit »Joy to the world« von Händel und Brahms berühmtem Wiegenlied »Guten Abend, gute Nacht«. Im Laufe des zweistündigen Konzertes brachten sie volltönende Samtigkeit in das Kirchengewölbe. Im Chorensemble mit den Damen des Kammerchores bildeten die Stimmen der Männer ein »dunkles Bett« für die schmetterlingsgleichen Frauenstimmen, was besonders in »Es kommt ein Schiff geladen« (Köln, 1608) und »Maria durch ein' Dornwald ging« zum Tragen kam. Julia Schöppinger vom Kammerchor tat sich als Begleitung an der Orgel hervor. In »Jerusalem« zeigte Chorleiter Michael Lehmann, wie wohlklingend er seinen Bariton erheben kann.
Sehr fremdsprachen- und stimmsicher zeigten sich der Kinder- und der Jugendchor Altenhagen mit Weisen wie »Senora Dona Ana« aus Chile oder dem dramatischen »This little Babe«, zumal aus Krankheitsgründen nicht mal in voller Besetzung. Unter der inbrünstigen Leitung von Johannes-Christian Wulf erhellten die gut gelaunten Kids Kirchengewölbe und Seele mit schwierigen Kanons und treffsicheren Tonlagen und ernteten so Riesenbeifall im vollbesetzten Gotteshaus.
Eine besondere Note verliehen die beiden Solisten der Aufführung. Sopranistin Darja Preisfeld aus Brockhagen verbreitet mit tragender und starker Stimme in »Er weidet seine Herde«, eine Arie aus »Der Messias« von Händel eine wunderbare Atmosphäre, der auch ein kleiner Patzer nichts anhaben konnte. Auch Cellist Johannes Dworatzek zeigt an Werken von Bach und Saint Saens, wie virtuos er mit Vibrato, Tempo- und Tonlagenwechseln umgehen kann. Damit bewies der Steinhagener Künstler, dass er, mehrfach bei »Jugend musiziert« ausgezeichnet, seine Preise locker verdient hat.

Artikel vom 22.12.2006