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Sterne weisen den Weg zur Krippe

Waldweihnacht des Kindergartens St. Heinrich Sende bei Förster Paul Mülich

Von Matthias Kleemann
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Waldweihnacht - das hört sich romantisch an: Geheimnisvolle Dunkelheit, Lichterschein, Trompetenklänge. Waldweihnacht - das kann aber auch ganz schön ungemütlich sein: Feuchte Kälte, matschige Wege, unvermutete Pfützen.

Vielleicht gar kein so schlechtes Szenario, um Maria und Josef auf ihrer Herbergssuche zu begleiten. Wer selbst ein bisschen friert, dem wird eher klar, wie gut ein warmes, trockenes Zimmer ist. Kinder, Eltern und Erzieherinnen des Kindergartens St. Heinrich Sende haben sich am Montag Abend auf diese Erfahrung eingelassen. Alle zwei Jahre macht der Kindergarten das, dieses Jahr zum vierten Mal, wie Kindergartenleiterin Gerlinde Stelter-Wortmeier mitteilt: Sammeln in der Dämmerung am Waldrand. Die Teilnehmer sind mit Taschenlampen und Laternen ausgestattet. Immer dabei: Heinz und Udo Reckord vom Musikverein Verl, die mit ihren Trompeten adventliche und weihnachtliche Klänge erzeugen: »Kling, Glöckchen, klingeling«, »Oh Tannenbaum«, »Macht hoch die Tür« oder »Am Weihnachtsbaume«.
Kleine Akkuleuchten an den Bäumen weisen den Weg, aber den kennen die meisten auch so: Es geht zum »Waldsofa«, das die Kinder vom Sommer oder Herbst kennen. Dort versammeln sich alle im Kreis und lauschen einem Weihnachtsspiel: Sieben Sternenkinder beraten darüber, wer als Stern den Weg zur Krippe nach Bethlehem weisen darf. Sie können sich nicht einigen, doch ein Engel hilft ihnen: Sie sollen es zusammen tun und sich so eng aneinander kuscheln, dass auf der Erde niemand merkt, dass es mehrere Sterne sind.
Dann betritt ein richtiger Esel die Szene und es geht noch ein paar Meter weiter, zum Forsthaus, der Esel mit Maria und Josef (zwei Kindergartenkinder) vorneweg. Noch ein Spiel von der Herbergssuche folgt auf dem Hof des Forsthauses, eine kurze Andacht mit Pfarrer Ulrich Radke, dann wird's endlich gemütlich bei Grillwurst und warmen Getränken. »Besonders danken wir Förster Paul Mülich dafür, dass wir bei ihm zu Gast sein dürfen«, betont Gerlinde Stelter Wortmeier.
Neben den Erwachsenen, die die Aktion vorbereiten geholfen haben, und der Eselführerin Hildegard Niewöhner mit Eselhengst Moritz gilt ein besonderes Lob natürlich den Kindern, die das Weihnachtsspiel aufgeführt haben. Es sind Jasmin Wisnicki, Tom Bökenkamp, Jasmin Kleinehelleforth, Nadine Fochler, Louis Hahn, Lisa Omsosigho, Alexa Nowakowsky und Lukas Beckel. Den Engel spielte ein ehemaliges Kindergartenkind, Alina Vorderbrüggen. Linda Diekmannshemke, Erzieherin im Anerkennungsjahr, spielte das Sternenkind Sonntag.

Artikel vom 22.12.2006