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Die Nordmanntanne
ist außer Konkurrenz

Weihnachtsbäume leiden unter mangelndem Frost

Von Maren Waltemode
Spenge/Enger (SN). Hoch gewachsen, in sattem Grün und möglichst symmetrisch sollte er sein - der Weihnachtsbaum, der festlich geschmückt zu einer Zierde in den weihnachtlichen Wohnzimmern werden soll. Der Griff der Kunden geht auch in diesem Jahr zur Nordmanntanne, berichten Weihnachtsbaumverkäufer aus Spenge und Enger.
In diesem Rohr verpackt Hinrich Krüger vom Grünen Warenhaus die Bäume sicher.
»Etwa 60 bis 70 Prozent unserer Kunden kaufen eine Nordmanntanne«, schätzt Hinrich Krüger vom Grünen Warenhaus in Spenge. »Die Tanne hat weiche Nadeln, ist meistens ebenmäßig gewachsen und hält länger als andere Tannen«, weiß der Fachmann. Knapp 200 Bäume stehen noch dem Verkaufsplatz. Aus dem Kalletal bezieht das Warenhaus die Nordmanntannen, Blaufichten und Rotfichten. »Viele Kunden fragen gezielt, wo die Bäume angebaut werden, Produkte aus dem Ausland sind nicht mehr allzu beliebt, weil sie oft stärker mit Insektiziden belastet sind«, sagt Krüger.
Auch Heiko Holtkamp vom Engeraner Gartencenter Unternbäumer bezieht seine Weihnachtsbäume aus Deutschland. Einmal im Jahr fährt er in eine Baumschonung nach Lübbecke-Blasheim ins Wiehengebirge und kennzeichnet die Bäume, die er dann von Mitte Dezember an in Enger verkauft. Auch in seinem Gartencenter greifen etwa 90 Prozent der Kunden zur Nordmanntanne.
»In diesem Jahr sind die Tannenbäume allgemein nicht gut gewachsen«, bedauert Holtkamp. Der Engeraner macht dafür die lange Trockenperiode im Sommer und die ungewöhnlich warmen Temperaturen im November und Dezember verantwortlich: »Die Spitzen sind daher sehr lang, der letzte Wachstumsschuss nach oben ist stärker als sonst.« Außerdem fehle den Weihnachtsbäumen der Frost, der normalerweise die Haltbarkeit der Tannennadeln garantiere, sagt Holtkamp.
Losgegangen ist es mit dem Verkauf in diesem Jahr recht spät, sagen die Verkäufer. »Wie soll man auch bei dem warmen Wetter in Weihnachtsstimmung kommen und an den Baumkauf denken«, sagt Thomas Nordmeyer von der Baumschule Nordhof.

Artikel vom 22.12.2006