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SPD stemmt
sich gegen
Einkaufsstadt

Minister eingeschaltet

Kreis Paderborn (WV) Die Paderborner SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Berg lehnt zusammen mit allen SPD-Bundestagsabgeordenten aus Ostwestfalen-Lippe die geplante künstliche Einkaufsstadt in Diemelstadt an der A 44 ab.
»Das Einkaufszentrum würde dem Einzelhandel und den Innenstädten nicht nur in Ostwestfalen-Lippe, sondern auch in der Region Nordhessen gravierende Nachteile bringen«, so Ute Berg als Sprecherin der SPD-Parlamentarier aus OWL, Ute Berg. Die Paderborner Abgeordnete wandte sich mit ihren Kollegen in einem Schreiben an Hessens Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und fordert ihn darin auf, das Projekt in Diemelstadt nahe der Paderborner Kreisgrenze nicht zu genehmigen.
Zugleich wandte sich Ute Berg auch an den für Raumordnung zuständigen Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee in Berlin. Berg: »Nach meinen Informationen sind derzeit bundesweit im ländlichen Bereich 17 solcher Einkaufszentren in Planung, die immer in direkter Anbindung zu regional bedeutsamen Autobahnen liegen. Es handelt sich also um ein Problem von bundesweiter Relevanz, auch wenn die Genehmigung eines solchen Vorhabens zunächst in die Zuständigkeit der hessischen Landesregierung fällt«.
Berg verweist auf zwei Beschlüsse der Ministerkonferenz für Raumordnung, in der Bund und Länder vertreten sind. »Noch im Juni dieses Jahres hat die Ministerkonferenz die Kriterien für die Genehmigung von Factory-Outlet-Centern festgelegt, zum Beispiel Zentralität, städtebauliche Integration und ÖPNV-Anbindung. Diese Kriterien widersprechen eindeutig solchen Einkaufszentren auf der grünen Wiese. Wir müssen bundesweiten Konsens herbeiführen, der unsinnige Projekte dieser Art jetzt und in Zukunft verhindert.«
In Diemelstadt ist eine Einkaufsstadt mit 100 Geschäften auf 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche geplant. Das Umsatzvolumen wird von Experten auf jährlich eta 180 Millionen Euro geschätzt.

Artikel vom 22.12.2006