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Muss Inselbad der »Zukunftsmeile« weichen?

Sportausschuss stoppt vorsorglich die geplante Sanierungsmaßnahme für das Sportgelände

Von Manfred Stienecke (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Bei der Konzeption der »Zukunftsmeile Fürstenallee« spielt offensichtlich das Grundstück des heutigen Inselbadstadions eine tragende Rolle.

Wie der Paderborner Beigeordnete Wolfgang Walter dem »Westfälischen Volksblatt« bestätigte, gibt es sowohl bei der Universität wie auch bei der Stadt Paderborn Überlegungen, das Sportgelände zumindest teilweise für die Errichtung von Instituts- und Firmengebäude zu nutzen, die zur Realisierung des Projekts einer künftigen »IT-Meile« an der Fürstenallee benötigt würden.
Als ersten Schritt in diese Richtung blockierte der Sportausschuss in seiner jüngsten Sitzung Investitionen von 1,5 Millionen Euro, die im nächsten Jahr eigentlich zur Sanierung des Stadiongeländes verwendet werden sollten. »Wir wollten 2007 mit der Sanierung des Inselbadstadions beginnen«, so Walter. Als erste Maßnahme sei die Herrichtung des neben dem Stadion liegenden Aschenplatzes geplant gewesen. Mit der Überlegung, Teile des Stadiongeländes für andere Zwecke zu verwenden, würde man sich nach seiner Einschätzung »grundsätzlich vom Stadion verabschieden«, schildert der Sportdezernent die Situation. »Ich halte das Sportgelände für unverzichtbar«, machte Walter aus seiner Einstellung im Zukunfts-Planspiel keinen Hehl. »Wir brauchen die Plätze für den Sportbetrieb.«
In der Vergangenheit waren bereits andere Pläne für das Inselbad-Stadion geschmiedet worden. So wollte man das Gelände für eine Wohnbebauung umwidmen, was sich allerdings aufgrund der teuren Erschließung und der unmittelbaren Nachbarschaft zur alten Kläranlage als zu schwierig erwies. Investoren erschien das Risiko einer wirtschaftlichen Nutzung zu hoch. »Wir wollen jetzt prüfen lassen, ob eine abgespeckte Realisierung der Stadionsanierung überhaupt sinnvoll ist«, umriss Walter das weitere Vorgehen.
Die Universität Paderborn liebäugelt - wie in der Vorwoche berichtet - mit dem Projekt einer »Zukunftsmeile Fürstenweg«. Hier sollen Forschungskräfte im Bereich der Mathematik und Informatik, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik gebündelt werden. Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch kündigte bereits entsprechende Verhandlungen mit Firmen aus der Region an. Finanziert werden könne das Projekt unter anderem mit EU-Strukturmitteln.

Artikel vom 22.12.2006