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»Jugend findet Zugang zum Beten«

Vikar Daniel Jardzejewski hat Buch geschrieben - Erlös geht an Dechanei

Von Michael Robrecht
Kreis Höxter (WB). Beten erlebt eine Renaissance. Besonders bei jungen Leuten. Davon ist Daniel Jardzejewski, katholischer Vikar in Höxter, überzeugt. Der 28-jährige Seelsorger hat ein bemerkenswertes Buch mit Gebeten geschrieben.

»Gottes Atem in mir« heißt die Sammlung von Gebetstexten zu Festen wie Weihnachten, zu unterschiedlichsten Lebenssituationen und zu Themen mitten aus dem Leben. Von dem Buch, dass mit einer 4000er Auflage bundesweit Beachtung gefunden hat, gibt es noch Exemplare und die will der Vikar zugunsten der Dechanei in der Dechanei für zehn Euro das Stück verkaufen.
Als er 2005 in der St. Nikolaigemeinde seine erste Stelle als junger Priester antrat, machte auch schnell »das Gebetbuch des Vikars« die Runde und fand viele Freunde: »Ich habe die Gebet in der Zeit um mein Abitur geschrieben. Eine Lehrerin hat mich ermuntert, die Sammlung in Buchform herauszubringen, was mit Hilfe eines Limburger Verlages auch gelungen ist.
»Man gibt etwas von seinem persönlichen Glauben preis, man offenbart etwas von sich selber«, beschreibt Daniel Jardzejewski das Werk. Wichtig sei ihm, die Menschen in Beziehung zu Gott kommen zu lassen. »Ich möchte den Lesern mitteilen, was ich Positives von Gott erfahren habe«, schildert der Vikar. »Mit Gott leben lohnt sich und macht glücklich«, unterstreicht er.
Sogar Papst Benedikt XVI. ist im Besitz des Buches von Jardzejewski. Als Student war er in seinem Rom-Jahr immer wieder bei dem ihm bekannten Erzbischof Josef Clemens zu Gast, der ein enger Mitstreiter des damaligen Kurienkardinals Josef Ratzinger war. »Da habe ich Ratzinger auch privat beim Abendessen erlebt - und ihm auch mein Buch geschenkt«, berichtet der Vikar. Beim nächsten Treffen habe Ratzinger dann als Gegengeschenk sein Werk »Gott und die Welt - Glauben und leben in unserer Zeit« an Daniel Jardzejewski mit Widmung und adventlichen Wünschen überreicht.
Per Brief und Email hat der Vikar bis heute viele positive Reaktionen auf seine Gebetssammlung bekommen: »Ein Pfarrer aus Hildesheim nutzt das Buch für Andachten«, erzählt der in Küntrop geborene 28-Jährige. Dass die Jugend zum Beten zurück findet, das hat der Geistliche beim Weltjugendtag in Köln und auch in Höxter erfahren. Während früher in der katholischen Kirche sehr viel von Pflicht (»Du musst!«) die Rede gewesen sei, stelle er heute mehr echte Sehnsucht zum Beten fest. Das sei ermutigend. Jardzejewski sieht den Glaubensschwund auch darin begründet, weil die »Jeder-macht-was-er-will-Bewegung« gescheitert sei. »Viele wissen heute nichts, weil ihnen nichts vermittelt worden ist. So auch beim Beten.«
Daniel Jardzejewski, der 1998 in Plettenberg das Abitur machte, dann in Paderborn und Rom studierte, 2004 zum Diakon und 2005 zum Priester geweiht wurde, ist seit 1. September 2005 Vikar im Pastoralverbund in Höxter. Er sieht das Thema Beten als einen Schwerpunkt seiner täglichen Arbeit und möchte besonders bei jungen Leuten - verstärkt Inhalte vermitteln.

Artikel vom 23.12.2006