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Trauer um Ehrenbürger Heinz Sallads

Altbürgermeister starb im Alter von 75 Jahren - Viele Projekte entscheidend mitbestimmt

Hövelhof (spi). Die traurige Nachricht verbreitete sich gestern im Laufe des Tages in Hövelhof wie ein Lauffeuer: Heinz Sallads ist tot. Der langjährige Bürgermeister der Sennegemeinde, Ehrenbürger und Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse verstarb am Dienstagabend im Alter von 75 Jahren. 35 Jahre gehörte er dem Rat der Gemeinde an, davon 23 Jahre als Bürgermeister. Viele Projekte, die in dieser Zeit in Hövelhof verwirklicht wurden, sind mit seinem Wirken eng verbunden.

In den fünfziger Jahren führte der Beruf den gebürtigen Niederrheiner von Mönchengladbach-Rheindalen nach Hövelhof, wo er sich schnell wohl fühlte. Über die Mitgliedschaften in der Jungen Union und der CDU kam er schon bald in politische Ämter, in denen er dann über Jahrzehnte hinweg großes ehrenamtliches Engagement zeigte.
Von Oktober 1964 bis September 1999 hatte Heinz Sallads ununterbrochen Sitz und Stimme im Gemeinderat. Ferner gehörte er der Vertretung des ehemaligen Amtes Schloß Neuhaus von 1964 bis zur Auflösung 1974 an. 1969 wurde er zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister Hövelhofs gewählt, im Mai 1975 zum Vize-Bürgermeister, am 15. Oktober schließlich zum Bürgermeister und Nachfolger von Amtsvorgänger Josef Förster. Zusätzlich führte Sallads von 1968 bis 1976 die CDU-Fraktion im Rat; Mitglied des Kreistages in Paderborn war er von 1970 bis 1984.
In seine lange Amtszeit fielen der enorme wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde Hövelhof sowie der Ausbau und die Verbesserung der Infrastruktur, insbesondere der Neubau von Schulen, der Dreifachsporthalle, des Hauses der Jugend (HoT), des Feuerwehrgerätehauses, des Rathauses sowie des alten und neuen Klärwerkes und die Ausweisung von Wohnsiedlungsgelände.
Im politischen Handeln erwies sich Heinz Sallads - auch aufgrund seines Naturells - als ausgleichende Persönlichkeit, gepaart mit einem großen Herz für die Sennegemeinde, den hier lebenden Menschen und der Vereinswelt. Besonders verbunden fühlte er sich der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft sowie der Freiwilligen Feuerwehr, die ihn zum Ehrenmitglied ernannte. Auch im Verkehrsverein waren sein Rat und Mittun geschätzt.
Zu den Lieblingsprojekten des Familienvaters (Ehefrau Ursula; vier Kinder; neun Enkelkinder) zählte stets die Partnerschaft mit Hövelhofs französischer Schwestergemeinde Verrièrs-le-Buisson. Gern und oft nahm der ehemalige Geschäftsführer der Betriebskrankenkasse der Geha-Werke an den Besuchsreisen nach Verrièrs teil. In seiner Freizeit stand die Familie stets an erster Stelle. Viel Zeit für Hobbies blieb nicht. Wenn Heinz Sallads aber mal mit seinen Freunden in geselliger Runde beisammensaß, spielte er leidenschaftlich gern Doppelkopf.
Ehrenämter bekleidete der Altbürgermeister ferner als langjähriges Mitglied des Aufsichtsrates der SpaDaKa Hövelhof (heute Volksbank Delbrück-Hövelhof), als stellvertretender Vorsitzender der CDU Ortsunion sowie der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU des Kreises Paderborn.
1987 war Heinz Sallads das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden; dies wurde 1998 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse noch aufgewertet.
Die Gemeinde hat im Rathaus ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich alle Bürgerinnen und Bürger, die sich Heinz Sallads und seiner Familie verbunden fühlen und den Verstorbenen schätzten, eintragen können.

Artikel vom 21.12.2006