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Traditionell gut

Handwerk ist nicht von gestern

Viele klassische Berufsbilder im Handwerk haben ihr Gesicht in den letzten Jahren grundlegend gewandelt.
124 Ausbildungsberufe zählt der Zentralverband des Deutschen Handwerks in einer Übersicht auf. Verschwunden sind dabei aus den Listen Traditionsgewerke wie der Sattler, der Glockengießer oder der Gürtler. Andere Berufe gibt es zwar noch auf dem Papier, doch kaum einer der älteren Meister bildet noch Nachwuchs aus. So bewirbt eine baden-württembergische Handwerkskammer zwar noch die Ausbildung zum Gerber (»Tierisch gut drauf«) einen Lehrling hat es aber seit Jahren nicht gegeben. Dafür erfreuen sich die neuen Lehrberufe großer Beliebtheit. Zum Beispiel sind im Kraftfahrzeugbereich neue Möglichkeiten enstanden.
Wer bereit ist, zunächst einmal dreieinhalb Jahre zu lernen, kann Kfz-Mechatroniker werden. Die Ausbildung vereint Elemente aus Elektrik, Mechanik und Automatisierungstechnik. Neu entstanden sind auch Berufe wie der Kfz-Servicemechaniker und der Fahrradmonteur.
Seit 1998 wurden fast alle der Ausbildungsberufe im Handwerk neu geordnet und an den aktuellen technischen Standards und Anforderungen am Arbeitsmarkt ausgerichtet«, sagt Anne-Carolin Graef vom Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin. Traditionsgewerke bekamen auch einen neuen Namen: So wurde beispielsweise auf dem Schriftsetzer ein »Mediengestalter für Digital- und Printmedien«.
Der Müller aber bleibt auch zukünftig ein Müller. Die Umbenennung des Getreideexperten in »Verfahrenskraft in der Getreide- und Futtermittelwirtschaft« hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) abgelehnt. Er ist selbst gelernter Müllermeister.

Artikel vom 03.02.2007