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Zeugin bestätigt Vorwürfe der brutalen Vergewaltigung

Kirchlengeraner Zuhälter vor Landgericht belastet

Von Mario Berger
Bielefeld/Bünde (BZ). Der Strafprozess gegen einen Kirchlengeraner Bordellbetreiber und seinen »Aufpasser« ging gestern vor dem Landgericht Bielefeld in die zweite Runde (BZ berichtete). Zeugen bestätigten jetzt den Vorgang, bei dem die beiden Angeklagten ihre Opfer unter anderem vergewaltigt haben sollen.

Der Bordellbetreiber Joachim T. (42) und sein Leibwächter Eugen S. (19) sollen ihre Opfer - zwei junge Frauen im Alter von 17 und 27 Jahren - Ende Mai / Anfang Juni im so genannten »Blauen Haus« an der Kirchlengeraner Brandhorststraße zusammen mit vier Albanern vergewaltigt und schwer misshandelt haben.
Das bestätigte jetzt auch die Ex-Freundin des Bordellbetreibers Heike F. (Name von der Redaktion geändert), die ebenfalls Opfer der Misshandlungen wurde. Die beiden Frauen aus Rahden und Bad Oeynhausen, die erst seit kurzem in dem Bordell »arbeiteten«, seien am fraglichen Abend in ein Zimmer geführt worden. An der Clubbar soll Joachim T. die albanischen Gäste eingeladen haben, die jungen Frauen direkt mal »auszutesten«. »Ich musste dann zusammen mit den Männern in den Raum gehen«, sagte die Exfreundin, die zunächst zusehen musste, wie sich zwei Albaner mit den Opfern »amüsierten«. Bevor sie jedoch selbst vergewaltig worden sei, wäre sie vom Bordellchef immer wieder geschlagen und getreten worden. »Wir wurden alle vergewaltigt und wenn eine Träne geflossen ist, dann haben wir direkt eine geknallt bekommen.« Nachdem die ersten beiden Albaner »befriedigt« waren, seien die Anderen in das Zimmer gekommen und hätten sich an der mehrere Stunden dauernden Massenvergewaltigung beteiligt. »Mein Kreislauf hat versagt und ich musste meine Beine an der Wand aufrichten, um wieder klar zu werden.« Dabei sei das 17-Jährige Mädchen im Gesicht grün und blau geschlagen worden, was auch von den Polizeibeamten bestätigt wurde. Die unfreiwillige »Orgie« sei in der Badewanne im Badezimmer bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt worden.
Der geständige Mitangeklagte Eugen S. habe während der gesamten Zeit keine Erektion bekommen. »Ich hatte den Eindruck, er machte das auch nicht freiwillig«, sagte die Zeugin, die vor zwei Wochen eine Morddrohung bekam. »Eine Freundin erzählt mir, dass Joachim T. ein Kopfgeld in Höhe von 3000 Euro auf mich ausgesetzt hat«, so die verängstigte Heike T, deren Wohnort geheim gehalten wurde. Zuvor habe der Bordellbetreiber auch schon ihre Kinder bedroht.
Die anschließenden Aussagen der Polizeibeamten bestätigten in vielen Punkten die Ausführungen der Zeugin. Der Prozess wird am 9. Januar fortgesetzt.

Artikel vom 21.12.2006