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Umzug bei laufender Produktion

Rollmann Elektronik verdoppelt Gewerbefläche und verbessert Arbeitsabläufe

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Noch sind nicht alle Umzugskartons ausgepackt. Das soll bis Weihnachten erledigt sein. Doch die Produktion ist während des Umzugs weitergelaufen. Das betont Thomas Rollmann, Geschäftsführer von Rollmann Elektronik, in Schloß Holte-Stukenbrock.

»Als Kunden von unserem Umzug hörten, bestellten sie vorsorglich schon größere Stückzahlen, sie hatten wohl Sorge, dass der Nachschub stockt«, sagt Rollmann. Die Sorge war unbegründet, die Produktion lief reibungslos.
Zwei Wochen lang zogen Teilbereiche um, immer das Erledigen der Kundenaufträge im Blick. Ab Montag läuft alles am neuen Standort. Ein Vorteil dabei war die kurze Entfernung zwischen zwischen alter und neuer Betriebsstätte An der Heller 37. So konnte der ganze Umzug mit Firmenwagen und Anhängern erfolgen. Sehr große Maschinen waren dabei nicht umzusetzen, denn das Hauptgeschäftsfeld ist das Produzieren spezieller elektronischer Maschinensteuerungen. Sie werden auf Kundenwunsch individuell entwickelt und gebaut. 1985 machte Thomas Rollmann selbstständig, ab 1987 als Vollzeitjob. Seit ein paar Jahren besteht die Belegschaft aus 13 Mitarbeitern, davon vier Teilzeitkräfte. Dazu kommen noch Hilfskräfte nach Bedarf. Die Kernmannschaft soll erstmal nicht aufgestockt werden. Doch die Produktion wird wachsen. Denn die von einst 280 Quadratmeter auf 550 Quadratmeter fast verdoppelte Fläche bietet die Chance, Arbeitsabläufe einfache und vor allem durch kürzere Wege effektiver zu gestalten. Zwei Mitarbeiter wurden extra beim Fraunhofer-Institut geschult, um eine Prozessoptimierung bei internen Arbeiten zu erreichen.
»Am bisherigen Standort konnten wir uns kaum noch drehen, der Platz reichte hinten und vorne nicht mehr aus«, erklärt der Geschäftsführer. Jetzt ist beispielsweise das Lager doppelt so groß, und die Mitarbeiter verfügen über großzügig gestaltete Arbeitsplätze. »Jeder, der sich einbringen wollte, konnte den Umzug mitplanen, somit Einfluss auf die Gestaltung seines Arbeitsplatzes nehmen.« Die tatsächliche Umzugsplanung sei schon vor ein paar Monaten losgegangen, am Computer wurden die Aufteilungen der Flächen geplant, Pläne erstellt. Der Vermieter baute die Halle nach den Vorstellungen Rollmanns um, Zwischenwände wurden eingezogen, ein großes Rolltor eingebaut. Auch wenn noch nicht alles am richten Fleck steht, Kunden und Lieferanten zeigten sich schon begeistert. Das Umfeld stimmt, ausreichend Parkplätze sind vorhanden. Etwa 60 000 Euro kostete der Umzug ohne die Investitionen ins Gebäude. Die Summe ist so niedrig, da die meisten Arbeiten selbst erledigt wurden. Die angefallenen zahlreichen Überstunden kommen auf die Arbeitszeitkonten. Diese haben sich bewährt. Die Auftragslagen werden damit handhabbar.
Schon nach der relativ kurzen Zeit, die Telefonanlage und der Hauptcomputer schnell in Betrieb, zieht Thomas Rollmann eine positive Bilanz. Zwar sei der Umzug für alle Mitarbeiter und Helfer eine große Belastung gewesen, doch er habe sich bereits als richtig erwiesen. Der Reiz des Neuen setze auch weitere Motivation frei. Zudem sei die Örtlichkeit für weiteres Wachstum geeignet. Aufgrund der guten Auftragslage geht der 49-jährige Unternehmer von etwa zehn Prozent Wachstum für das kommende Jahr aus. 2005 schaffte die Firma einen Umsatz von etwa 870 000 Euro, für dieses Jahr wir er bei 940 000 Euro liegen, für das kommende Jahr soll die Eine-Million-Grenze überschritten werden.
Vorstellen will Rollmann den neuen Firmensitz Anfang kommenden Jahres der Öffentlichkeit mit einem Tag der offenen Tür. »Jetzt sieht es noch zu sehr nach Umzug aus«.

Artikel vom 20.12.2006