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Solbad und Schmidtke noch nicht einig

Fußball-Bezirksliga: SC Peckeloh und Spvg. Steinhagen spielen eine starke Hinrunde

Von Stephan Arend und Sören Voss
Altkreis (WB). Jetzt erst mal durchpusten. Die drei heimischen Fußball-Bezirksligisten blicken auf eine turbulente Hinserie zurück. Neuling SC Peckeloh hat sich auf Anhieb in der Spitzengruppe etabliert. Auch das neu formierte Team der Spvg. Steinhagen überraschte bis dato positiv. Dagegen kämpft TuS Solbad um den Klassenerhalt.

SC Peckeloh
Wer hätte das gedacht? Aufsteiger SC Peckeloh geht als Tabellenvierter und damit als beste Altkreismannschaft in die Winterpause. Für Trainer Arno Hornberg gibt es abgesehen vom verpatzten Jahresausklang mit dem 1:2 gegen Langenberg nicht viel zu meckern. »Das letzte Spiel hätte ich gerne gewonnen. Denn jetzt trägt man so ein Negativerlebnis wochenlang mit sich herum.« Der Liganeuling diktierte gegen das Kellerkind zwar das Geschehen, musste aber die leidvolle Erfahrung machen, dass man, so Trainer Hornberg, »in der Bezirksliga gegen jeden verlieren kann.«
Die Marschroute für die Rückrunde sieht einfach aus. »Für ganz oben wird es wohl nicht reichen, aber wenn wir wieder 30 Punkte holen, wäre ich zufrieden. Man muss aber davon ausgehen, dass die anderen in der Rückrunde aufrüsten«, weiß Arno Hornberg. So ist zum Beispiel Spitzenreiter Augustdorf offenbar daran interessiert, sich an der »Konkursmasse« der aufgelösten Verbandsliga-Mannschaft aus Westerenger zu bedienen. Der SCP wird hingegen nicht nachverpflichten. »Wir haben einen guten Kader und werden keine externen Spieler ansprechen«, versichert Arno Hornberg. Eine Verstärkung hat er dennoch auf seinem Zettel. »Alex Vesovic war zuletzt privat und beruflich sehr eingespannt. Wenn er wieder voll trainieren kann, ist er für uns wie ein Neuzugang.«

Spvg Steinhagen
In den letzten fünf Partien blieb die Spvg. ungeschlagen, ist die Mannschaft der Stunde. Doch Trainer Nurettin Barka tritt die Euphoriebremse: »Wir haben zuletzt nicht gut gespielt. Unser Zweikampfverhalten und die Abwehrleistung waren zwar unschlagbar. Doch wir mussten wegen Verletzungen, Schule oder Urlaub viel wechseln, und das hat den Spielfluss gehemmt.«
Dennoch: Platz sechs mit 26 Punkten ist mehr als die meisten Experten dem bunt zusammengewürfelten Team zugetraut hatten. Auch Barka selbst ging mit einigen Selbstzweifeln in die Saison: »Ganz ehrlich: Ich habe schon daran gedacht, dass einige andere Vereine vor uns bis in die Kreisliga durchgereicht worden sind. Die Hinserie hat mich einige Nerven gekostet.« So peilt der Coach nach der Winterpause so schnell wie möglich 40 Zähler und den vorzeitigen Klassenerhalt an - auch um frühzeitig die zweite Mannschaft mit »Leihgaben« im A-Liga-Abstiegskampf zu unterstützen.
Für die Spvg. spricht, dass sie auch die Ausfälle von Stammspielern wie Baczynski und Noworzyn verkraftet hat und dass in kurzer Zeit wieder ein echtes Team entstanden ist. So soll der aktuelle Kader gehalten und für die neue Saison noch verstärkt werden. »Dann wollen wir wieder angreifen«, so Barka. Die Landesliga bleibt am Cronsbach also ein Thema.
Bereits in der Winterpause wechselt Defensiv-Spezialist Thorsten Frötsch vom Ligarivalen TuS Solbad nach Steinhagen. Zudem werden die A-Jugendlichen Tim Sudhölter, Christoph Swatko und Massimo Tarun »hochgezogen«. Die Talente sollen in der Vorbereitung ihre Chance bekommen. Dagegen hat Evran Cinar seine Zusage zurückgezogen, bleibt in Verl.

TuS Solbad
Turbulente Wochen und Monate in Borgholzhausen. Nach dem Ausstieg des Hauptsponsors musste Trainer Martin Przondziono schon nach wenigen Spielen sein Saisonziel »Aufstieg« zurücknehmen. Da dem Ex-Profi die lascheEinstellung seiner Schützlinge auf die Nerven ging und zudem die Erfolgserlebnisse ausblieben, warf er nach fünf Spieltagen hin. Auch seinem Nachfolger Thomas Schmidtke gelang es nicht, das Team aus dem Keller zu führen. Solbad überwintert auf einem Abstiegsplatz. Dennoch ist Schmidtkes Handschrift mittlerweile deutlich zu erkennen. Die Mannschaft hat ihre konditionellen Defizite aufgeholt, die Formkurve zeigt nach oben, und auch die vier Zähler aus den jüngsten Partien gegen Peckeloh (1:1) und in Westerwiehe (3:1) machen eines deutlich: Die aktuelle Besetzung sollte stark genug sein, in der Rückrunde den Klassenerhalt zu schaffen. »Wir brauchen aus den 16 Partien acht Siege«, so die Hochrechnung von Frank Fister. Gestern Abend konnte sich der Fußball-Obmann noch nicht mit dem Trainer auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Schmidtke hatte bei seinem Amtsantritt in Pium zunächst nur bis zum Ende der Hinrunde einen Vertrag unterschrieben. »Thomas hat uns erklärt, wie er sich eine gemeinsame Zukunft vorstellt. Jetzt müssen wir abklopfen, ob wir seine vernünftigen Vorschläge umsetzen können«, so Frank Fister, der in der Winterpause nach Salibar Caklo noch weitere neue Spieler verpflichten möchte.

Artikel vom 19.12.2006