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Arbeit von
unschätzbarer
Bedeutung

Dank an Werner Kirchhoff

Von Elke Bösch (Text und Fotos)
Rahden (WB). »Manchen konnte ich helfen.« Seine Bescheidenheit zeichnete ihn auch bei seiner Verabschiedung aus. Werner Kirchhoff verlässt nach 25 Jahren das Archiv der Stadt Rahden. Ein Archiv, dass der Steller aufbaute und 25 Jahre mit unglaublich großem Engagement betreute.

Und dafür dankte ihm Bürgermeister Bernd Hachmann. Erst im März habe er Kirchhoff für seine 25-jährige Tätigkeit geehrt. Jetzt zum Abschied hatte Hachmann eine ganz besondere Auszeichnung für den 77-Jährigen. »Ich überreiche Ihnen heute den Ehrenteller der Stadt Rahden und dieser wird nur sehr selten verliehen«, betonte der Bürgermeister, der große Verständnis dafür zeigte, dass Kirchhoff aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgeben möchte. »Werner Kirchhoff hat sich große Verdienste um die Bewahrung der Geschichte der Stadt gemacht und sich aufopferungsvoll um den Erhalt bemüht.« Dabei habe der Stadtarchivar immer große Hilfsbereitschaft gezeigt und jedem geholfen, der ihn um Unterstützung bat.
»Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge«, verriet Kirchhoff, dass ihm der Abschied nicht leicht fällt. Und bestimmt würden trotz seines Ruhestandes noch viele bei ihm anrufen - »und dann werde ich so gut wie möglich helfen.« In das Amt geholt hat Kirchhoff das ehemalige Stadtoberhaupt, Reinhold Spönemann. Schon der habe ihn als einen Glücksgriff bezeichnet. »Langsam glaube ich das auch«, schmunzelt Kirchhoff. An 41 Kalendern, Büchern und Broschüren hat er mitgearbeitet. Das letzte war das VHS-Buch über den Kirchenkreis. Doch seine letzte Arbeit wird das nicht bleiben. Denn sein Freund und Nachbar, der Archäologe und Verleger Dr. Bert Wiegel, regte an, dass Kirchhoff die Geschichten schreiben zu den vielen historisch wertvollen Bildern müsste. »Wenn er ist nicht tut, kann es keiner mehr«, sagte Wiegel, der Kirchhoff selbst ein vergrößertes historisches Foto schenkte.
Aus den Bildern sollte dann ein Katalog begleitend zu einer Ausstellung erstellt werden. Hauptamtsleiter Werner Thielemann und Bürgermeister Hachmann gefiel diese Idee. Sie könnte im Jahr 2008 realisiert werden. Dann feiert die Stadt 975-jähriges Jubiläum.
Auch Dr. Wiegel vergaß nicht, daran zu erinnern, dass Kirchhoff immer die Anlaufstelle gewesen sei. »Er wusste, wo er suchen musste und sein besonderer Verdienst war, dass er die vielen Bilder und Dokumente nach System ordnete.« So etwas habe es zuvor in Rahden nicht gegeben. Als unschätzbar für die Stadt bezeichnete Wiegel die Leistungen des ehrenamtlichen Stadtarchivars. Auch Museumshofleiterin Magdalene Kottenbrink würdigte die Leistung und dankte Kirchhoff für seine Unterstützung mit einem kleinen Rosenstamm.
Im Namen der Kollegen sagte Michael Duffe vom Personalrat Werner Kirchhoff danke. »Er hatte immer ein offenes Ohr für uns.« Eins erfuhr Kirchhoff noch nicht. Gern würde ich wissen, wer mein Nachfolger wird. Vielleicht werde heute die Katze aus dem Sack gelassen. Doch Bürgermeister Hachmann ließ sie noch drin. Verriet nur: »Es gibt Interessenten. Aber über die Nachfolge und die Ausgestaltung des Amtes wird zuerst im Fachausschuss beraten.«

Artikel vom 20.12.2006