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»Treffpunkt der Generationen«

Diakonie plant neues Projekt auf dem ehemaligen Kasernengelände

Lübbecke (juk). Die Diakonie in Lübbecke möchte auf dem ehemaligen Gelände der Tuniskaserne ein Mehrgenerationenhaus errichten und bewirbt sich um Fördermittel aus einem Bundesprogramm. Diese Förderung würde sich über fünf Jahre auf jeweils 40 000 Euro jährlich belaufen.

Es gehe darum, sich auch im Mühlenkreis auf die völlig verändernde Altersstruktur einzustellen, erklärte Steffen Kampeter. Die Mehrgenerationenhäuser könnten da ein Teil der Antwort sein. »Ich finde den Grundgedanken richtig.« Der heimische Bundestagsabgeordnete (CDU) informierte sich gestern bei Iwan Miene, der dieses Projekt bei der Diakonie koordiniert, über die laufende Arbeit und die bereits bestehenden Angebote in den Einrichtungen.
Nach den Wünschen der Diakonie soll das Mehrgenerationenhaus auf 300 Quadratmetern in einem bislang leer stehenden Gebäude gegenüber dem Senioren-Zentrum entstehen. Die Fördermittel würden gleichsam als Anstoß-Finanzierung genutzt, auf Dauer solle sich das Projekt dann selbst tragen, so Iwan Miene. Geplant sei, eine Fachkraft mit einer halben Stelle als Leitung einzusetzen, darüber hinaus setzt die Diakonie auf das ehrenamtliche Engagement. Bereits jetzt gebe es Interessenten, die sich dort gerne einbringen möchten.
Unter dem Grundgedanken, die verschiedenen Generationen zusammenzubringen, soll diese Begegnungsstätte vor allem zum Ziel haben, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern sowie Begegnungen zu ermöglichen.
Darüber hinaus sollen Serviceleistungen angeboten werden wie zum Beispiel Großelternvermittlung, Englischkurse für Kinder, offene Kinderbetreuung, Computerkurse für Senioren oder Tagesmüttervermittlung, auch ein Cafébetrieb ist angedacht. Bereits bestehende Angebote wie Familienberatung und betreutes Wohnen für Senioren sollen im Falle einer Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses gebündelt werden.
Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhaus wurde von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ins Leben gerufen. Seit dem Sommer sind 904 Bewerbungen eingegangen, 59 Häuser wurden bereits ausgewählt. Bis 2010 soll es in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt ein Mehrgenerationenhaus geben. Im Januar soll sich entscheiden, ob das Lübbecker Projekt eine Förderung erhält. Ansonsten können Einrichtungen im Kreis ab Frühjahr 2007 in einer zweiten Phase ihre Bewerbung erneuern. Nach Auskunft von Steffen Kampeter bewirbt sich auch die AWO für ein Projekt in Porta Westfalica um eine Förderung.
Sollte es mit der finanziellen Förderung nichts werden, wolle die Diakonie diese Idee in anderer Form umsetzen, so Iwan Miene.

Artikel vom 20.12.2006