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Vom Clochard
zur Film-Legende

Vadim Glownas Lebenserinnerungen


Bünde (grot). Fast ein wenig schüchtern nimmt Vadim Glowna seinen Platz auf der Bühne des Universum ein (»jetzt bin ich also am dritten Advent in Bünde«), erzählt bescheiden, wie er zum Memoirenschreiber geworden ist und lässt die knapp 40 Zuhörer an seinem Leben teilnehmen. Vor der Präsentation seines Films »Das Haus der schlafenden Schönen« machte der Darsteller, Regisseur und Produzent am Sonntagabend Werbung für seine Lebenserinnerungen, die soeben unter dem Titel »Der Geschichtenerzähler« veröffentlicht worden sind. Kriegskind und (zunächst) miserabler Schüler, aufgewachsen in St. Pauli, Clochard unter Pariser Brücken, schließlich Ensemble-Mitglied unter Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg - Stationen eines bewegten Lebens trug er mit leiser, aber tragender Stimme vor. Ein gescheitertes Filmprojekt mit dem großen Orson Welles, verbissene Kämpfe um Filmbudgets und Zeitpläne ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit - der 65-Jährige hat eine Menge zu erzählen und weiß sein Publikum zu fesseln.
Zumindest mit den Passagen aus seinem Buch: Der anschließend gezeigte Streifen von den schlafenden Schönen ließ die Zuschauer eher irritiert zurück.

Artikel vom 19.12.2006