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Mehr Aktivitäten mit dem Fahrrad

Lebenshilfe unterstützt Mitarbeiter

Lübbecke (WB). Die Förderung geistig behinderter Menschen ist ein Ziel, das sich die Lebenshilfe auf die Fahne geschrieben hat. Wolfgang Stein, ein Beschäftigter der Lübbecker Werkstätten, ist begeisterter Radfahrer, er hat die Förderung genutzt. »Mobilität bedeutet auch Selbstständigkeit, das ist es was wir wollen«, erläutert Heiko Voß, Gruppenleiter in der Betriebsstätte Mehnenfeld in Stemwede-Niedermehnen.
Heiko Voß, Kai Lott, Wolfgang Stein und Franz Bohmann (v.l.) waren viel mit dem Rad unterwegs.
In den ländlichen Regionen ist das Fahrrad oft die einzige Möglichkeit, um von A nach B zu gelangen. Wolfgang Stein hat neben ausgedehnten Radtouren am Wochenende an größeren Radrennen teilgenommen. Er besuchte die Frühjahrsklassiker, das integrative Radeln des Deutschen Roten Kreuzes und die Veranstaltung »1000 Räder« in Bünde, An- und Abreise natürlich mit dem Fahrrad, berichtet Stein. Am Höhepunkt der Radsportsaison 2006 nahm Wolfgang Stein zusammen mit Michael Duden, ebenfalls aus der Wohnstätte »Haus Buschgarten« in Wehdem, teil.
Anlässlich des Weltcup Radrennens, den Vattenfall Cyclassics in Hamburg, findet ein Rennen der Special Olympics Deutschland, Vereinigung für Sportler mit Handicap, statt. Stein und Duden wurden hier von Franz Bohmann und Heiko Voß begleitet. »Das ist nicht irgendein Rennen, das Umfeld erinnert eben an Profisport«, bestätigt Franz Bohmann. Mitten in Hamburg wird ein Rundkurs um die Binnenalster abgesperrt, Motorräder und Servicefahrzeuge begleiten das Fahrerfeld, zusätzlich kreisen Hubschrauber über der Metropole. Michael Duden erinnert sich: »Die Zuschauer haben mir überall zugejubelt, das hat vor lauter Schweiß eine Gänsehaut gegeben«. Ein 18. Platz für Michael und ein 16. für Wolfgang sprangen in Hamburg heraus. »Da wollen wir wieder hin«, so der einstimmige Tenor.
Wer dann im Herbst auf eine ereignisreiche Saison zurückblickt, der sollte nach alter Radsportsitte auch abradeln. Dieses setzten Wolfgang Stein, Michael Duden, Kai Lott, Stefan Röhling und Heiko Voß in die Tat um und fuhren kurzerhand zum Brockumer Markt auf einen Bummel. »Abends war ich geschafft«, sagt Kai Lott, »ich muss wohl mehr trainieren, außerdem will ich im nächsten Jahr mit nach Hamburg«.

Artikel vom 19.12.2006