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»Möglichst
viele Bäume
erhalten«

Abrissarbeiten starten

Espelkamp (WB). In einem öffentlichen Brief äußert sich Johannes Schlösser, Grüne, gemeinsam mit Bettina Lakatsch zum Thema Bäume fällen. Im Schreiben heißt es:

Bäume, so steht es nüchtern im Lexikon, sind mehrjährige Pflanzen. Ca. 300 von ihnen stehen im Zentrum der Stadt im Grünen, wie sie sich so gerne nennt. Einige davon sind älter als die Stadt, in der sie stehen, sie sind älter als die Mehrzahl ihrer Bewohner. Sie sollen gefällt werden. Alles nur Sentimentalitäten?
Ich sehe ein, man kann sie nicht alle stehen lassen. Aber einige wenige - mit ein bisschen gutem Willen. Worum geht es hier eigentlich? Bald beginnen der Abriss der Häuser und dann die Bauarbeiten zum neuen Einkaufszentrum südlich der Breslauer Straße. Sämtliche Bäume des künftigen Bauplatzes - so sagt Herr Brockhagen, Baudezernent der Stadt - sollen gefällt werden. »Alles andere ist viel zu kostspielig und umständlich.« Ein großer Teil des Geländes soll später der zentrale Parkplatz werden, der dann mit den üblichen »Parkplatzbäumen« - kleinwüchsig mit runder Krone - »hübsch« anzuschauen - bepflanzt wird, damit dieser Parkplatz dann so langweilig aussieht wie Hunderte andere Parkplätze im Lande.
Versuchen Sie sich zu erinnern: an einen wunderschönen, gemütlichen Platz in irgendeiner Stadt.
Waren nicht ein oder sogar mehrere größere, ältere Bäume darauf? Ein paar solcher schönen Bäume gibt es auf dem Gelände des zukünftigen Parkplatzes - der übrigens ca. 360 Stellplätze haben wird. Zugegeben, ein paar Stellplätze weniger, das könnte der Preis sein - aber was für ein Zugewinn an Schönheit und Atmosphäre?
Gehen Sie mal - solange die Bäume noch stehen - durch das zukünftige Einkaufszentrum. Vielleicht gefällt Ihnen der Gedanke dann auch nicht, dass alle diese Bäume bald gefällt werden sollen.
Ein paar Wenige sind mit etwas gutem Willen zu erhalten. . ., es lohnt sich.

Artikel vom 19.12.2006