16.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stabwechsel: John Henderson (l.) übernimmt von Mark Poffley das Kommando über die 102. Logistik-Brigade. Foto: Michael Delker

Vorgesetzter für
4000 Soldaten

Neuer Chef der britischen Garnison

Herford/Gütersloh (mdel). Die britische Garnison in Gütersloh, zu der auch der Standort Herford gehört, bekommt einen neuen Chef. Nach anderthalbjähriger Tätigkeit wechselt Brigadegeneral Mark Poffley in das britische Verteidigungsministerium. Poffleys Nachfolger als Kommandeur der 102. Logistik-Brigade wird John Henderson (43).

»Für mich gehört die Gütersloher Brigade zur ersten Wahl in Deutschland«, sagt der Brigadier, der in der britischen Armee eine steile Karriere hingelegt hat. Nach einem Maschinenbaustudium in Edinburgh war der Soldat in Paderborn, Soest, Münsterlager und Fallingbostel stationiert. Dort assistierte er dem Chef der alliierten Truppen in Europa. Einsätze führten Henderson unter anderem nach Mazar-e Sharif in Afghanistan, wo die Soldaten in Zusammenarbeit mit Polizisten, Diplomaten und Entwicklungshelfern die Sicherheit wiederherstellen sollten, damit Wahlen stattfinden konnten. Eng war im Norden des Landes die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Der Brigadier ist voll des Lobes: »Ich schätze die Bundeswehr. Sie hat sehr, sehr gute Fähigkeiten.« Zur Gütersloher Garnison zählen die Standorte Gütersloh, Bielefeld und Herford. Henderson wird Vorgesetzter von knapp 4000 Soldaten. Mit Familien sind in der Region rund 10 000 Briten ansässig. Der Brigadier, der neben deutsch auch französisch und serbokroatisch spricht, ist mit Shona verheiratet. Sie arbeitet in der Verwaltung des Bielefelder Krankenhauses Gilead.
Seine Hobbys sind Laufen, Skifahren, Golf und das »Malen schrecklicher Bilder mit Wasserfarben.« Auch den deutschen Jagdschein besitzt Henderson. Für den Brigadier ist der Anfang in Gütersloh gleichzeitig der Beginn eines Abschieds. »Es wird wahrscheinlich meine letzte Aufgabe in Deutschland sein«, erklärt der 43-Jährige. Erfahrungsgemäß wechseln die Brigadegeneräle nach spätestens zwei Jahren ins britische Verteidigungsministerium.

Artikel vom 16.12.2006