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Überzahl nicht ausgespielt

Verbandsliga: SpVg. Brakel - Erlinghausen 1:3 - vier Platzverweise

Von Michael Risse
Brakel (WB). Zwischenzeitlich mit zwei Mann Überzahl, aber am Ende 1:3 verloren. Im letzten Verbandsligaspiel des Jahres mussten sich die Fußballer der SpVg. Brakel dem SV RW Erlinghausen geschlagen geben.

»Wenn man als Team aus dem Tabellenkeller zum Tabellendritten fährt ist klar, wer die Favoritenrolle einnimmt«, sagte Markus Schmidt, der gemeinsam mit Giuseppe Busacca seit wenigen Wochen Interimstrainer bei RW Erlinghausen ist. Die Gäste mussten auf die beiden rot-gesperrten Defensivspieler Andre Düchting und Thorsten Frohenberg verzichten, kamen aber mit dem Gefühl eines Auswärtssieges (3:1 bei SuS Neuenkirchen) in die Nethestadt und wollten den positiven Elan der vergangenen Wochen am Pahenwinkel fortleben lassen.
Ein frühes Tor kam RWE entgegen. In der vierten Minute gab es einen Freistoß auf der rechten Seite. Der Ball wurde Richtung Tor in die Mitte geschlagen. Stürmer Sascha Wachsmann verlängerte mit dem Kopf ins Brakeler Tornetz (0:1, 4.).
Einem Rückstand hinterher laufen. Das war für die Spielvereinigung angesichts der Personalsituation eine harte Bewährungsprobe. Neben dem langzeitverletzten Michal Pietrzyk fehlten Christian Groppe, Fabian Höppner, Daniel Schwager und Alexander Schmidt. Die erste torgefährliche Aktion verzeichneten die Hausherren mit einem Kopfball von Waldemar Schmidt in der 16. Minute. Die nächste folgte eine Viertelstunde später durch einen Freistoß, nachdem Waldemar Schmidt an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht wurde. Nun nahm die Partie an Fahrt auf. Nach einer Ecke von Dennis Hansmeier kam Mark Riechmann zum Kopfball, aber Torwart Grüger konnte abwehren.
In der Folgezeit rückte der Schiedsrichter mehr und mehr in den Fokus. In einer Begegnung ohne übertriebene Härte zog er drei gelbe und eine rote Karte für Brakel. Fünf gelbe, eine gelb-rote und eine rote Karte bekamen die Gäste. In Minute 44 zückte er die dritte gelbe Karte für die Gäste. Da es die zweite für Jan Busch war, gab es den roten Karton für den Gästespieler. Schiedsrichter Sebastian Moritz hatte ein Handspiel geahndet. Zuvor hatte Muhammed Bozkurt aus sieben Metern Torentfernung den Ball ins Tor schießen wollen. Busch warf sich in drei, vier Metern Abstand in die Schussbahn und betonte später, das Leder nur mit dem Kopf, nicht dem Arm berührt zu haben. Der Referee gab Elfmeter, aber Muhammed Bozkurt scheiterte am Gästekeeper.
Der nächste Akteur wurde in der 55. Minute vom Feld geschickt. Ausgerechnet der erfahrenste Gästespieler, Olcay Eryigin, leistete sich eine verbale Entgleisung. Boris Hartmann, der bei RWE zuvor rechts in der Viererkette seinen Platz hatte, wurde nun in die Mitte gezogen. Dafür rückte mit Tayyar Yigit ein Stürmer in die Abwehr.
Die Überzahl der Brakeler wurde schon nach fünf Minuten reduziert, da Waldemar Schmidt die rote Karte sah (62.). Als Daniel Richter das 1:1 (72.) gelang, schien die Welt in Ordnung. Allerdings fiel rasch die erneute Gästeführung. Robert Busacca hatte das Leder lang vor das Gehäuse von Mario Meiwes geschlagen. Der Keeper und seine Abwehrkollegen kamen nicht an den Ball, dafür Sascha Wachsmann, der sein zweites Tor erzielte (1:2, 74.).
Nach einem Zweikampf an der Außenlinie sah Mark Riechmann die rote Karte (79.) und die Spielerzahl war ausgeglichen. Brakel verschaffte sich nun spielerisch ein Übergewicht, aber der Weg in den Strafraum des Gegners fiel schwer. Drei Distanzschüsse von Muhammed Bozkurt aus etwa 19 Metern und einmal Giovanni Carmisciano, der hauchdünn das Gehäuse verfehlte, sorgten nicht für den erneuten Ausgleich.
Stattdessen gab es in der 90. Minute den K.O. Einen Spielzug über Sascha Wachsmann und Ali Güllü vollendete Robert Busacca zum 3:1-Endstand zugunsten des SV RW Erlinghausen, der damit die Abstiegsränge verlassen hat.
»Ich bin froh, dass jetzt endlich Winterpause ist«, lautete das Fazit von Brakels Trainer Werner Koch.

Artikel vom 18.12.2006