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Watzke jubelt und hat
die Fäden in der Hand

Hartmann und Middeke vor dem Abgang

Hans-Joachim Watzke freut sich mit dem Team-betreuer über den entscheidenden Treffer.
Brakel/Erlinghausen (ris). Da Borussia Dortmund erst am Sonntag spielte, konnte sich Hans-Joachim Watzke das Verbandsligaspiel in Brakel ansehen. Der Geschäftsführer des BVB ist Vereinsvorsitzender bei RW Erlinghausen. Nachdem Trainer Petrauskas vor Wochen das Handtuch warf, setzte Watzke zwei langjährige RWE-Spieler als Interimslösung ein. Inwiefern redet Watzke im sportlichen Bereich mit? »Ich bin nur Präsident«, betonte er am Samstag. Watzke saß auf der Bank, freute und ärgerte sich wie jeder andere Fan. Später verriet Boris Hartmann, dass Watzke freitags beim Training anwesend ist: »Er lässt sich die Erkenntnisse der Übungseinheiten berichten. Die taktischen Anweisungen für das Spiel macht Herr Watzke.«
Der vor anderthalb Jahren von Erkeln nach Erlinghausen gewechselte Hartmann ist Stammspieler, sein Platz mittlerweile in der Viererkette. »Ich kann überall spielen«, verkündet der 22-Jährige, der sportlich keinen Grund zum Wechseln hat. Dennoch deutet sich eine Rückkehr in heimische Gefilde an, auch wenn Trainer Schmidtke sagt: »Ich weiß nichts davon, dass er weg will. Er fühlt sich bei uns sehr wohl.« Der Verein könne ihm aus vertraglicher Sicht keine Steine in den Weg legen, bekundet Hartmann, der aber erklärt: »Es fällt mir schwer das Team in einer Situation zu verlassen, in der wir in einer sportlichen Krise stecken.« Der Sieg in Brakel und damit das Verlassen der Abstiegsplätze könnte das Gewissen erleichtern.
Klarer äußert der Alhausener Sebastian Middeke die Abwanderungsgedanken. Er ist nur Ergänzungsspieler. Anfangs warf ihn eine Verletzung sechs Wochen zurück. Da er zwei Stunden Anfahrt hat konnte er zuletzt nicht regelmäßig trainieren. RWE-Coach Schmidtke sagt: »Wenn ich ihn nicht gesehen habe, kann ich ihn nicht aufstellen.« Middeke möchte zurück in den Kreis Höxter. Er habe Angebote, will aber nicht tiefer als Bezirksliga spielen. Der Torjäger muss Erlinghausen um die Freigabe bitten. Dort trifft er auf Hans-Joachim Watzke. »Er ist der Mann, der die Fäden in der Hand hat«, sagt Trainer Schmidtke.

Artikel vom 18.12.2006