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Freier-Team wieder mit Feuer

Verl fightet riesig in Ahlen und wird mit wichtigem Sieg belohnt

Ahlen (cas). Dem TV Verl gelang eindrucksvoller als erwartet die Wiedergutmachung für die Derby-Schmach gegen die HSG Gütersloh: In einem Riesen-Kampfspiel setzte sich der Handball-Verbandsligist am Ende mit 24:22 (13:10) bei der starken Reserve der Ahlener SG durch. »Heute hat man gesehen, dass jeder unbedingt gewinnen wollte«, freute sich Trainer Jens Freier über das hohe Engagement seiner Schützlinge.

»Es herrscht wieder Leben in unserer Truppe, die sich auf dieses Spitzenspiel ganz anders eingestellt hatte«, bescheinigte Norman Kern seinen Mitstreitern eine kämpferische Kehrtwendung um 180 Grad. Der Keeper selbst war mit zahlreichen Glanzparaden an dem so wichtigen Erfolg wesentlich beteiligt, wobei ihm des öfteren das Latten- und Pfostenglück zur Seite stand. »Überragend habe ich ihn zwar nicht gesehen, trotzdem war Norman natürlich unser Rückhalt«, lobte Freier.
Obwohl sein Team am Samstag nie in Rückstand geriet und meistens mit drei Toren führte, ließ Ahlen zu keinem Zeitpunkt locker. Dramatik pur vor allem in der Schlussphase, als der Sieg plötzlich auf der Kippe stand - erst nach den erlösenden Kontertoren von Olaf Voss (Kern: »Die Umstellung, Olaf in der Mitte spielen zu lassen, hat gefruchtet«) und Fabian Diekmann durften alle Verler erleichtert durchschnaufen. Dementsprechend groß der Jubel.
Im Mittelpunkt der superspannenden Partie stand das Duell der Ballermänner: Der erneut treffsichere Phillip Meßling setzte sich mit 13 Treffern knapp gegen Ahlens wuchtigen »Handball-Schrank« Patrick Schröder (11) durch. In der zweiten Halbzeit nahm auf beiden Seiten die Härte zu, es hagelte nun Zeitstrafen in der von den Abwehrreihen diktierten Begegnung. »Heute hätten wir besser mit Sturzhelmen antreten sollen, denn unsere Jungs haben ja dauernd was aus die Rübe gekriegt«, flachste der am Samstag vielbeschäftigte Physiotherapeut und Stand by-Torwart Stefan Bunte nach dem Abpfiff.
Ganz so ruppig sah der erfahrene Schiedsrichter Matthias Kotz (Castrop-Rauxel) die Auseinandersetzung der beiden Aufstiegskandidaten allerdings nicht. »Dieses keineswegs unfair geführte Match befand sich auf deutlich höherem Niveau als ein normales Verbandsliga-Spiel. Der Job hat uns heute viel Spaß gemacht«, sprach der begeisterte Referee ebenfalls für seinen Kollegen.
Spaß haben jetzt auch wieder die Verler, die trotz des ärgerlichen Derby-Desasters mit einer guten Ausgangsposition in die (kurzen) Weihnachtsferien gehen können. »Wir haben uns nach der Pleite gegen die HSG geschworen, die Scharte sofort auszuwetzen. Und das haben wir in Ahlen mit Hauruck-Handball auch geschafft«. strahlte Bank-Motivator Dirk Plexnies. Sogar »total übermotiviert« sah Norman Kern seine Mannschaft. Seinem Trainer konnte da nur Recht sein. »Bei uns ist wieder Feuer drin«, fiebert Jens Freier der Rückrunde entgegen.
TVV: Kern, Plexnies - Freier (2), Stroh, Gottsleben (1), Voss (1), Gojacic (4), Meßling (13/3), Diekmann (2), Baltic, Stein (1). - Zeitstrafen: 8.
ASG-Torschützen: Schröder (11/3), Boschanksi (4/2), Suntrup (3), Cevinska (1), Skipio (2), Schulz (1). - Zeitstrafen: 7.
Spielstände: 2:5, 7:7, 9:9, 10:13, 11:13 - 12:15, 13:16, 17:21, 21:22, 22:23, 22:24.

Artikel vom 18.12.2006