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UmTec: Stadt
hat endlich
einen Käufer

Jens Gronemeyer erhält Zuschlag

Von Ingo Schmitz
und Harald Iding (Foto)
Höxter (WB). Die Stadt Höxter hat endlich -Ênach jahrelangen Bemühungen -Êeinen Käufer für das Umwelt- und Technologiezentrum (UmTec) gefunden. Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen handelt es sich um Jens Gronemeyer.

Die Stadt Höxter kündigte am Freitag eine Pressekonferenz an, in der am Montag der Name des Käufers und die Details des Verkaufs erläutert werden sollen. Mit Rücksichtnahme auf den Käufer, der um Stillschweigen gebeten habe, machte Bürgermeister Hermann Hecker keine weiteren Angaben.
Nach Recherchen dieser Zeitung wechselt das ehemals ehrgeizige Vorzeigeobjekt in der Konrad-Zuse-Straße im Gewerbegebiet »Zur Lüre« für 500 000 Euro in den Besitz des Höxteraner Unternehmers Jens Gronemeyer. Der Vertrag soll bereits am Freitag unterzeichnet worden sein.
Es ist anzunehmen, dass Jens Gronemeyer mit seiner Firma Gronemeyer - Gesellschaft für Datentechnik, EDV und Organisationsberatung -Êeinen Umzug aus der ehemaligen Zenker-Immobilie in Lüchtringen in das moderne UmTec plant. Erst im September hatte ein Feuer das alte Zenker-Gebäude bei einem Brand stark beschädigt (das WESTFALEN-BLATT berichtete am 9. September).
1996 war das UmTec als hoffnungsvolles Zentrum für Existenzgründungen im Umweltbereich eröffnet worden. Doch der Erfolg blieb aus, und die meisten Büros standen leer. Im Jahr 2001 wurde ein Schlussstrich unter das defizitäre Vorhaben gezogen und zwischen den Gesellschaftern (Stadt Höxter, die Kreise Höxter und Holzminden sowie die Sparkasse Höxter und die damalige Volksbank Höxter-Beverungen) vereinbart, dass die Immobilie innerhalb von drei Jahren veräußert werden sollte. Eigentümerin wurde die Stadt Höxter. Als Hauptgesellschafterin -Êder Anteil belief sich auf 80 Prozent -Êmusste sie die gesamte Darlehenstilgung übernehmen, was die Stadtkasse erheblich belastet hat. Die Folge: Jährlich fielen allein 70 000 Euro an, um den Schuldendienst finanzieren zu können. Die Höhe des Darlehens belief sich zuletzt noch immer auf etwa eine Million Euro.
Mit 500 000 Euro wäre das ehemals 2,4 Millionen Euro teure Objekt ein richtiges Schnäppchen. Dennoch dürfte die Stadt froh sein, dass sie den kostenintensiven Klotz am Bein los ist.
Das architektonisch ausgefallene Gebäude wird vermutlich nicht allein von der Firma Gronemeyer genutzt werden. Es ist davon auszugehen, dass zum Beispiel der Internetanbieter »Abacom« in der Immobilie als Mieter bleiben wird.

Artikel vom 16.12.2006