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Zukunft geben ist nicht teuer

Heinz-Dieter Held unterstützt ein Patenkind in Nicaragua

Von Per Lütje
Löhne (LZ). Als die Familie Held gemütlich im heimischen Wohnzimmer saß und im Fernsehen eine Spendengala für Kinder in Not lief, war es für die Kinder von Heinz-Dieter Held sofort klar: »Papa, da müssen wir helfen«. Das war 1997. Mittlerweile unterstützt Löhnes früherer Beigeordneter bereits sein zweites Patenkind.

»Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich noch direkt während der Sendung anrief, bei der Prominente am Telefon saßen, und ich mit Ernst-Dieter Lueg über mein künftiges Patenkind sprach«, sagt Held. Die Organisation »Plan International« vermittelte ihm die damals 13-jährige Patrose aus Kenia. »Sie lebte mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in einfachsten Verhältnissen, und es war ein gutes Gefühl, ihr mit damals 50 Mark im Monat, den Schulbesuch ermöglichen zu können.«
Heinz-Dieter Held spricht über Patrose in der Vergangenheit, denn als die Kenianerin 18 Jahre alt wurde, endete auch die Unterstützung und der Kontakt. »Ich wollte aber gerne wieder eine Patenschaft übernehmen, zumal ich mit Plan International gute Erfahrungen gemacht hatte.«
Doch im Gegensatz zu seinem ersten Patenkind hatte Held dieses Mal ganz konkrete Vorstellungen, wo er helfen möchte: in Nicaragua. »Durch die engen Verbindungen der Stadt Löhne und Condega war ich zuvor zweimal dort gewesen und habe mich selbst von der Armut überzeugen können.« Die Wahl fiel 2002 schließlich auf den damals dreijährigen Carlos. »Er und seine Familie leben in einem abgelegenen Dorf, das ein ganzes Stück von Condega entfernt liegt«, sagt der 58-Jährige.
Doch die Distanz hinderte ihn nicht daran, während eines weiteren Besuchs in der Partnergemeinde des Kreises Herford, einen Abstecher zu Carlos zu machen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreichte Held, begleitet von Mitarbeitern von »Plan International«, die abgeschiedene Siedlung - und begegnete nach zwei Jahren erstmals seinem Patenkind. »Das war schon ein besonderes Erlebnis, ihn persönlich zu treffen. Er hat sich natürlich am meisten für die Gastgeschenke interessiert«, sagt Heinz-Dieter Held und lacht.
Noch heute erhält er Briefe der Mutter, in der sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringt. »Das ist aber nicht der Grund, warum ich das mache. Ich möchte keine Dankbarkeit oder Aufmerksamkeit erregen. Ich mache das, um zu helfen und andere Menschen zu ermuntern, ebenfalls Patenschaften zu übernehmen. Ich werde Carlos in jedem Fall bis zu seinem 18. Geburtstag unterstützen.« Und wenn sich die Gelegenheit bietet, noch einmal nach Nicaragua zu reisen, will er seinem Patenkind in jedem Fall wieder einen Besuch abstatten.

Artikel vom 15.12.2006