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Rat erhöht
Grundgebühr

Abwasserentsorgung wird teurer

Von Dieter Wehbrink
Oppenwehe (WB). Höhere Grundgebühren bei der Abwasserbeseitigung hat der Stemweder Rat im Gasthaus Meier's Deele beschlossen.

Durch stark gestiegene Energiekosten und Verwaltungskosten fehlten 137 500 Euro im Wirtschaftsplan. Die Gemeindeverwaltung hatte vorgeschlagen, die Gebühr ab 2007 für den Kubikmeter Abwasser um 50 Cent auf 4,50 Euro zu erhöhen. Doch der Rat entschied sich mit den Stimmen der CDU und FDP, statt dessen die Grundgebühren pro Grundstück zu erhöhen. Die Abwassergebühr bleibt unverändert bei vier Euro pro Kubikmeter, dafür steigen die Grundgebühren beim Schmutzwasser pro Grundstück um 2,50 Euro auf 8,50 Euro monatlich (Freigefälle-Leitung) beziehungsweise um 1,25 Euro auf vier Euro monatlich (Druckentwässerung). Pro Grundstück fallen also 30 Euro oder 15 Euro (Druckentwässerung) mehr pro Jahr an.
Wer Oberflächenwasser in einen Misch- oder einen Regenwasserkanal der Gemeinde einleitet, zahlt statt 5,50 Euro künftig acht Euro. Auch hier entstehen jährliche Mehrkosten von 30 Euro pro Grundstück.
Die SPD sah Ungerechtigkeiten und stimmte der Lösung nicht zu. Ihr Fraktionsvorsitzender Fritz Möller betonte, dass ein Zweipersonen-Haushalt mehr Geld für Abwasserentsorgung ausgeben müsse als beispielsweise die Bewohner eines Mehrfamilienhauses oder eines großen Mietshauses, da die Grundgebühren jeweils nur für das Grundstück anfallen. Auch Hermann Gesenhues (Grüne) lehnte das Modell ab: »Besser wäre es, Verursacher gerecht zu entscheiden und die Kubikmeter-Gebühr zu erhöhen. Das sinnvolle Wasser- und somit Abwassersparen wird über eine höhere Grundgebühr regelrecht bestraft.« Monika Lösche, Vorsitzende der CDU-Fraktion, verwies aber darauf, dass bei dem Modell der Grundgebührenerhöhung Familien mit Kindern nicht so stark belastet würden, denn diese hätten naturgemäß einen höheren Wasserverbrauch.
Bürgermeister Ekkehardt Stauss erklärte die hohen Abwasserkosten in Stemwede damit, dass das Land NRW einen Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation von 85 Prozent aller Haushalte vorschreibe. Bei den langen Leitungswegen in Stemwede sei dies sehr teuer. »Die hohen Kosten verteilen sich bei uns nur auf wenige Schultern. Darunter haben die Bürger zu leiden«, sagte Stauss.

Artikel vom 15.12.2006