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Der Abschied
von einem
guten Freund

Günter Kuhlmann verlässt Rahden

Rahden (WB). 30 Freunde und Weggefährten waren gekommen, als Montagabend Günter Kuhlmann im Speisewagen der Museumsbahn verabschiedet wurde. Bevor er zu seinen Familienangehörigen nach Gießen umzieht, wollten sie ihm noch Lebewohl sagen.

Der 80-jährige Rahdener trat 1941 als Junghelfer bei der Reichsbahn ein und lernte zunächst in der Fahrkartenausgabe. Nach Arbeits- und Kriegsdienst wurde Günter Kuhlmann 1945 aus der Gefangenschaft entlassen und ging wieder zur Bahn. Zunächst - wie damals zum Wiederaufbau üblich - in den Bauzugdienst, bis er in den Fahrdienst übernommen wurde. Dort tat er als Schaffner und später Zugführer in der hiesigen Region Dienst. 1977 wurde er zum Prüfer ernannt. Die Verbundenheit mit der Bahn blieb aber auch nach seiner Pensionierung 1989. Zusammen mit Friedhelm Westerfeld hob er die Museumsbahn Rahden aus der Taufe, die sich der Museums-Eisenbahn Minden anschloss. Günter Kuhlmann wurde Leiter der Rahdener Gruppe. Ein Teil des Lokschuppens konnte von der Eisengießerei Meier übernommen werden und 1991 wurde der Fahrbetrieb nach Uchte mit zunächst einem Triebwagen aufgenommen.
Als sich der Verein »Museums-Eisenbahn Rahden-Uchte« 2003 selbstständig machte, wurde Günter Kuhlmann sein erster Vorsitzender - ein Amt, das er erst vor einem Jahr gesundheitsbedingt in andere Hände legen musste. Seit Frühjahr 2006 heißt der erste Vorsitzende Johannes Nowak Er versprach, im Sinne Günter Kuhlmanns weiterzuarbeiten und überreichte ihm als Erinnerung einen Kalender mit Aufnahmen aus 16 Jahren im Dienst der Museumsbahn Rahden-Uchte - signiert von allen Anwesenden.
Dabei ging Johannes Nowak auch auf die Saison 2006 ein. Insgesamt wurden rund 11 000 Fahrgäste gezählt, die Marke 100 000 seit der Aufnahme des Museumsbahnbetriebs 1991 wurde Anfang September 2006 erreicht. Alle Fahrzeuge des Vereins sind jetzt für die nächsten Jahre technisch abgenommen worden, und für 2007 steht eine Sanierung von einigen Abschnitten der 25 Kilometer langen Strecke an.
Auch die Nikolausfahrten nach Bohnhorst waren eine Freude für viele Kinder, Eltern und Großeltern. 320 Kinder fuhren mit, dazu etwa die gleiche Zahl Erwachsener. Besonders große Freude herrschte über die gut gefüllten Nikolaustüten, die eifrige Helfer im Lokschuppen gepackt hatten.

Artikel vom 14.12.2006