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Ebereschen
sollen fallen

Bürgersteigpflege belastet Senioren

Werther (dh). Als die Oststraße in den 90er Jahren zur Tempo-30-Zone umgebaut wurde, hat die Stadt gegen den Willen der Anwohner in den Beeten Eberschen angepflanzt. Jetzt werden die Beerenfrüchte, die von August bis zum Winterbeginn auf den Boden fallen, für die älteren Bürger zur Last.

So auch für Ilse und Helmut Hoffmann, die im Anregungs- und Beschwerdeausschuss am Dienstag den Antrag gestellt haben, dass die Stadt die beiden Ebereschen vor ihrer Haustür fällt. »Die enorme ständige Verschmutzung des Bürgersteigs durch die Bäume ist eine Belastung für uns, weil wir fast täglich den Bürgersteig fegen müssen«, schreiben die beiden Senioren.
Die Anpflanzung von Ebereschen sei unüberlegt gewesen, betonte Ilse Hoffmann im Ausschuss. Die Beeren brächten nicht nur Dreck ins Haus, sondern stellten auch im Sommer eine Rutschgefahr dar. Mehrfach habe sie sich bei der Stadt beklagt, passiert sei noch nichts.
Uwe Gehring (UWG) äußerte die Sorge, dass das Befolgen der Eingabe eine Kettenreaktion und hohe Kosten zur Folge haben könnte. Doch Bürgermeisterin Marion Weike betonte, dass sich die Stadt möglicherweise an dieser Stelle dazu durchringen sollte, die Bäume zu fällen. Grundsätzlich stellte sie die Frage in den Raum, wie man als Stadt damit umgehen sollte, dass immer mehr Menschen älter werden und allein leben. »Schließlich hat die Stadt den Bürgern die Aufgabe der Straßenreinigung übertragen.«
Die Mitglieder des Anregungs- und Beschwerdeausschusses einigten sich darauf, das Thema nicht an einen Fachausschuss zu verweisen, sondern durch die Verwaltung »im kleinen Rahmen« lösen zu lassen. So soll eine mögliche »Kettenreaktion« vermieden werden. Ob das allerdings klappt, ist fraglich. Denn: Ein Zuhörer kündigte bereits an, bei der Stadt ebenfalls einen Antrag auf Entfernung der drei Ebereschen vor seinem Haus zu stellen.

Artikel vom 14.12.2006