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Vorwurf Steuerbetrug:
»Rio«-Chef in U-Haft

Gastronom soll fast 500 000 Euro hinterzogen haben

Von Bernd Bexte
Herford (HK). Wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ist gegen den Chef des Restaurants »Rio« an der Kurfürstenstraße Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird vorgeworfen, in den Jahren 2000 bis 2004 fast 500 000 Euro an Umsatz-, Gewerbe- und Körperschaftssteuer hinterzogen zu haben.

Bei einer Aktion von Steuerfahndung und Polizei wurde der einschlägig Vorbestrafte am Dienstagabend im »Rio« festgenommen. Gleichzeitig nahmen die Fahnder Unterlagen mit und befragten die Angestellten.
Nach Angaben von Rechtsanwalt Dirk Baumann, der den Beschuldigten vertritt, sei die Steuerfahndung bei einer Betriebsprüfung auf vermeintliche Ungereimtheiten gestoßen. Auch nachträglich eingereichte Kalkulationen hätten die Behörde nicht zufrieden gestellt. Deshalb sei jetzt der Zugriff erfolgt. Strittig sei vor allem die Tatsache, ob sein Mandant Geschäftsführer des Restaurants sei. Dieses wird von einer GmbH betrieben, die den Beschuldigten offiziell nicht als Geschäftsführer ausweist.
Am Dienstag wurde der Haftbefehl erlassen und von Richterin Alexandra Sykulla gestern bestätigt. Der Gastronom sitzt derzeit in der JVA Brackwede ein. Rechtsanwalt Baumann hat zunächst um Akteneinsicht gebeten, um sich mit seinem Mandanten abstimmen zu können. Das »Rio« hat weiterhin geöffnet.

Artikel vom 14.12.2006