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Bolzplatz ist
weiter umstritten

An Kinder und Anwohner denken

Von Maren Waltemode
Spenge (SN). Auch nach einer weiteren Diskussion über den Bolzplatz Stiegelpotte (diese Zeitung berichtete mehrfach) in der Sitzung des Schul- und Jugendausschusses am Dienstag wurde keine konkrete Lösung erzielt.

Mit der Vorgabe, in den Fraktionen und innerhalb der Verwaltung weiterhin ergebnisorientiert zu diskutieren, soll die Frage nach einer Wiederherrichtung der städtischen Fläche als Bolzplatz, der Einrichtung einer Spielwiese und die Möglichkeit, einen alternativen Standort für einen Bolzplatz zu finden, in den nächsten Sitzungen des Ausschusses erneut beraten werden.
Einig sind sich nach wie vor alle Fraktionen, dass ein Bolzplatz für Kinder wichtig ist. Bernd Dumcke (SPD) betonte, dass die Aktion der Anwohner der Stiegelpotte, die 90 Unterschriften für eine Wiederinbetriebnahme des Platzes einen »sehr starken Bürgerwillen« zeige.
Doch das Thema Bolzplatz hat zwei Seiten, die eine Einigung erschweren. Neben dem Spielbedürfnis der Kinder und dem Wunsch der Eltern, ihren Kindern ausreichend Platz zum Bolzen und Toben bieten zu können, stehen die massiven Belästigungen der direkten Anwohner des Platzes, die sich durch Jugendliche, die dort nächtliche Gelage mit lauter Musik und Alkohol veranstalten, gestört fühlen.
Anwohner Stefan Niemann berichtete in der Ausschusssitzung neben dem Geräuschpegel fußballspielender Kinder von jugendlichen Gruppen von zehn bis 20 Personen, die am Platz bis vier Uhr morgens tagen.
»Wir müssen auch dem Sicherheitsbedürfnis der Anwohner entsprechen, deshalb wurde der Platz ja geschlossen«, wandte CDU-Fraktionsmitglied Reinhold Hübers ein. Hübers schlug vor, die städtische Fläche als Rasenfläche bereitzuhalten, die regelmäßig gemäht werde. »Dann muss man einfach schauen, was daraus wird.« Der Vorschlag von Anne Lorenz (FDP) in der letzten Sitzung des Schul- und Jugendausschusses, aus dem ehemaligen Bolzplatz eine Spielwiese zu machen, steht auch weiterhin als möglicher Lösungsvorschlag im Raum. Anne Beckmann (SPD) bemängelte allerdings, dass eine Spielwiese nicht rechtlich abgesichert sei und die Kinder jederzeit verscheucht werden könnten. Beckmann regte außerdem an, eine alternative Fläche für einen Bolzplatz zu finden, an die keine Bebauungsgebiete direkt angrenzen. Zur nächsten Sitzung wollen Verwaltung und Fraktionen jetzt die Begrifflichkeiten »Bolzplatz« und »Spielwiese« rechtlich klären, abgrenzen und möglicherweise alternative Standorte für einen Bolzplatz vorschlagen.

Artikel vom 14.12.2006