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Kampf ums
Überleben

Wenneberschule auf Prüfstand

Die Wenneberschule wegen ständig sinkender Schülerzahlen zum Schuljahr 2007/2008 auslaufen lassen und der ESE-Förderschule für soziale und emotionale Entwicklung des Kreises Gütersloh in dem altehrwürdigen Gebäude neue Räume bieten - als die Pläne der Stadtverwaltung an die Öffentlichkeit gelangen, bricht ein Sturm der Entrüstung los.

Natürlich ist nicht zu übersehen, dass immer weniger Kinder angemeldet werden an dieser Schule, die wegen ihrer aufwändigen Integrations- und Förder-Konzepte bei Eltern und Pädagogen einen hervorragenden Ruf genießt, aber in Teilen der Öffentlichkeit als Problemeinrichtung wahrgenommen wird. Die Gegner der Schließung bilden eine bislang nicht dagewesene Front: Altstädter, Eltern, Parteien, Kirche, Fürstenhaus, Initiative Rheda - sie alle stehen wie ein Mann gegen diese Entscheidung, fordern kurze Wege für kurze Beine, wollen die Förderschule an dieser Stelle nicht. In einer Zusammenlegung mit der Andreasschule sehen sie eine Großeinrichtung auf die Kinder zukommen, die den pädagogischen Ansprüchen nicht gerecht werden könne - was die Befürworter wiederum für den Fall prognostizieren, dass die Wenneberschule in die Einzügigkeit abgleitet und finanziell und personell nicht mehr wie gewohnt ausgestattet werden kann.
Die beliebte Rektorin Annegret Vormberg wechselt, solange sie noch das Ruder selbst in der Hand hat, zum neuen Schuljahr an die Sonnenschule in Versmold. Die Konrektorin der Parkschule, Diethild Sicking, übernimmt die Leitung der Wenneberschule. Als schließlich der Kreis Gütersloh keinen Bedarf mehr für die ESE-Förderschule sieht, lenkt Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe plötzlich ein und ist froh, dass die Kernfrage nun noch in Ruhe geklärt werden kann - nämlich ob die Einzügigkeit zu vermeiden ist. Klarheit über die Zukunft soll es im Herbst 2007 geben - sicherlich auch im Zusammenhang mit der Schulentwicklungsplanung für die Gesamtstadt. Inzwischen droht auch der Michael-Ende-Schule wegen sinkender Anmeldezahlen die Einzügigkeit. dibo

Artikel vom 30.12.2006