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Drogen und
Diebstähle

Zu Geldstrafe verurteilt

Herford (cl). »Ich will auch mal irgendwann arbeiten!« lautete der fromme Vorsatz des knapp 23 Jahre alten Herforders Christian K. (Name geändert), der seit zehn Jahren seiner Drogenkarriere nachgeht. Oberamtsanwalt Sperling musste ihm insgesamt sechs Ladendiebstähle, teilweise auch mit versuchtem oder vollendetem Betrug vorlesen, auch ein Strafbefehl musste bei der Urteilsfindung einbezogen werden. »Das ist alles mein Werk!« bestätigte der Angeklagte.

Der unverheiratete junge Mann kommt der Allgemeinheit teuer zu stehen: Er lebt in einer Obdachlosenunterkunft und steht unter gesetzlicher Betreuung. Allein im Sommer 2006 stahl er in kürzesten Abständen Parfum, eine Brille, eine Wetterstation, Ölkanister und ein Schweißgerät.
Mehrfach stahl er Dinge aus dem Regal und versuchte sie umgehend an der Kasse gegen Bargeld »zurückzugeben«. In einem Fall konnte ein misstrauischer Aldi-Filialleiter im Büro feststellen, dass der fragliche Artikel noch gar nicht verkauft worden war, bei einer Tankstelle klappte das »Einlösen« einmal, beim zweiten Versuch lag aber schon ein Fahndungsfoto von ihm neben der Kasse.
Der Angeklagte betonte, dass er mittlerweile wieder Kontakt zur Drogenberatung aufgenommen hat und medikamentös substituiert wird. Allerdings musste er sich vom Gericht auch vorhalten lassen, dass einige der Taten erst danach begangen worden sind. Richter Allan Roloff setzte die Gesamtgeldstrafe auf 1440 Euro (160 Tagessätze) fest, die aber auch in Arbeitsstunden umgewandelt werden kann.

Artikel vom 14.12.2006