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Goldener Meisterbrief
für Gerhard Brinkhoff

Auf den Tag genau vor 50 Jahren Meisterprüfung abgelegt

Hüllhorst (HoG). Gestern jährte sich zum 50. Mal der Tag, an dem Gerhard Brinkhoff aus Hüllhorst in Flensburg seine Meisterprüfung als Kfz-Mechaniker abgelegt hat. Innungsobermeister Karl-Friedrich Plönges überreichte dem inzwischen 79-Jährigen gestern im Beisein seines Stellvertreters Horst Wilhelm und des Geschäftsführers der Innung des Kfz-Gewerbes, Christian Wolf, den goldenen Meisterbrief.

Der Jubilar erblickte am 10. Dezember 1927 das Licht der Welt, besuchte die Volksschule in Ahlsen und begann im Frühjahr 1927 bei Meister Karl Knefel in Tengern eine Ausbildung zum Elektriker. Noch während seiner Lehre wurde Meister Knefel zur Wehrmacht eingezogen. Gerhard Brinkhoff konnte jedoch seine Lehre bei Alfred Mothes in Lübbecke fortsetzen. Bald jedoch wurde er zum Arbeitsdienst nach Polen eingezogen, kehrte allerdings bald zurück, wobei er die letzte Etappe von Löhne bis Hüllhorst zu Fuß zurücklegte.
Im Januar 1945 wurde er dann kurz vor Kriegsende zur Luftwaffe einberufen, da er schon damals im Besitz eines Segelflugscheines war. An der Elbe geriet er in amerikanische Gefangenschaft, wurde jedoch nach ein paar Monaten entlassen, so dass er seine Lehre 1946 mit der Gesellenprüfung abschließen konnte.
Elektriker war jedoch nicht unbedingt das, was sich Gerhard Brinkhoff vorgestellt hatte. Sein Onkel, der in Hüllhorst ein Fahrradgeschäft betrieb, ermunterte ihn, eine Kfz-Lehre zu absolvieren. Das habe Zukunft. Und so absolvierte Gerhard Brinkhoff von 1947 bis 1950 eine zweite Ausbildung bei der Firma Weber in Lübbecke, die damals eine Hanomag-Vertretung betrieb. Ab 1951 arbeite er dann als Geselle im Fahrradladen seines Onkels, den er 1958 übernahm und nach und nach zu einer Kfz-Werkstatt umfunktionierte, zeitweise auch als VW-Vertretung. Eine Tankstelle wurde angegliedert.
1957 heiratete Brinkhoff Irmgard Meier, Vier Kinder gingen aus der Ehe hervor. Neun Enkel und ein Urenkel gehören inzwischen zu den weiteren Nachkommen.
Beruflich machte der Jubilar die Entwicklung von Fahrrad über das Motorrad bis hin zum Auto Schritt für Schritt mit und war bis zu seinem 70. Lebensjahr in dem Betrieb an der Hauptstraße 91 in Hüllhorst tätig. In seinem aktiven Berufsleben bildete er mehr als ein Dutzend Lehrlinge aus, von denen später vier auch die Meisterprüfung ablegten Heute ist er wieder bei den Fahrrädern, denn er hält den Fuhrpark seiner Enkel instand. Auch Arbeiten im Garten erledigt der rüstige Rentner noch nach besten Kräften.

Artikel vom 13.12.2006