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Aus Briefen an die Redaktion


»Schonungslos
erschüttert«
Mit dem Streit um geplante Windräder in Siddinghausen (das WV berichtete am 11. Dezember) beschäftigt sich dieser Leser.

Was nützt heute schon ein starker Gegenwind? Es wird doch schon der Wind aus den Segeln genommen, weil die Betroffenen ohnehin von einer kleinen Interessengemeinschaft (Lobby) ausgebootet werden und machtlos sind. Wir müssen uns doch schon mit zweien der geplanten Großwindräder abfinden, laut Gerichtsbeschluss, welches auch immer es war. Es wird kein Gericht gewesen sein, das unmittelbar betroffen wäre und die Einwohner mit ihrer Betroffenheit sowiese im Regen stehen lassen würde.
Ein großer Teil unserer Bevölkerung wehrt sich seit der Zeitgegen die Verschandelung unserer Umwelt seit der erste »GroWiAn« in Schleswig Holstein errichtet wurde. Der Wind machte ihm den Garaus! Aber eine Hoffnung schwand schnell, denn es wurde eine beständigere Art ausgetüftelt und Deutschland mit diesem »Spargel« übersät.
Und würde es verdoppelt, es käme nicht zu der erhofften Ausbeute, denn sie stellte nur eine minimale Unterstützung unseres Energieverbrauchs dar. Aber die Tüftler geben keine Ruhe, jetzt wollen sie die Ozeane bepflanzen. Da glaubte ich naiver Bürger, ich würde von diesem Wahn auf dem Lande befreit, da kommen schon wieder Oberschlaue und sagen sich: Ich besitze noch Land - Landwirtschaft ade, ich verwende es, um die Stromversorger zu versorgen, auch wenn die KW »peanuts« sind, aber ich profitiere von den Subventionen. Hier hätte Herr Müntefering bestimmt wieder eine Heuschrecke entdeckt!
Ich will sagen, einige bleiben mit einer Penetranz zur Durchsetzung ihrer Interessen am Ball, dass einem das Hören und Sehen nicht vergeht. Denn wir sehen die Ungetüme und hören ihre Rotoren, die uns in unserer Siedlung jetzt schon bei Südostwind von Weiberg her mit monotonen Geräuschen beschallen und jetzt vom Westen her bei Westwind die Zumutung von den Schütteschen Monstren uns ins Haus weht.
Auf meinen Spaziergängen wurde ich schonungslos erschüttert, als ich das gediegene Almetal genießen wollte und jählings aus der Naturverbundenheit gerissen wurde bei der Entdeckung der Schandflecke. Auch wenne s noch ruinös aussieht, schwante mir nichts Gutes und ich wurde von der Erkenntnis brutal eingeholt: Schon wieder Windkraftanlagen. Mir wurde klar: Profitgier und Ellenbogengesellschaft machen das kleine Naturreservoir zunichte. Wer Wind säht, wird Sturm ernten! Hier wird, wie überall um Büren, die Natur mit Füßen getreten, indem die rotierenden Spargel wachsen. Ich bin ein Befürworter von Innovationen, aber dies ist Rückschritt.
Wanderer, kommst du nach Frankreich, dort findest du kein einziges Windrad . . . Armes D.
HANS-JOCHEN CLAUSEN
Kleiststraße 8
33142 BÜREN

Artikel vom 13.12.2006