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Locked-in-Syndrom

Das Locked-In-Syndrom (wörtlich: Eingeschlossen sein) bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch bei erhaltenem Bewusstsein fast vollständig unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen. Das Locked-in-Syndrom entsteht durch eine hohe, querschnittartige Unterbrechung der motorischen Nervenbahnen. Die häufigste Ursache für das Locked-In-Syndrom ist ein Infarkt des Stammhirns, eine besonders schwere Form des Schlaganfalls. Es kann aber auch als Folge einer Erkrankung, wie zum Beispiel einer Hirnhautentzündung, seltener auch bei Schädel-Hirn-Verletzungen nach einem Unfall auftreten. Die Betroffenen können nur noch die Augen in vertikaler Richtung bewegen und die Lider heben oder senken. Das Sprachverständnis ist ebenso erhalten wie die Empfindungsfähigkeit für Berührung, Schmerz und Temperatur. Obwohl der Körper des Patienten gelähmt ist, hat er volles Bewusstsein, denn die intellektuellen Funktionen und die Sinneswahrnehmungen wie Fühlen, Riechen, Sehen und Hören bleiben meist erhalten. Die Betroffenen können jedoch weder durch Gestik und Mimik noch durch Sprache auf sich aufmerksam machen. Nur die Augenlider und Augäpfel können noch bewegt werden.

Artikel vom 13.12.2006