Die Rockmusik auf dem Bad Lippspringer Weihnachtsmarkt, die in der Rubrik »Einer geht durch die Stadt« thematisiert wurde, wird von diesen beiden Lesern kommentiert. Rockmusik auf dem Bad Lippspringer Weihnachtsmarkt: Kein Ausrutscher, sondern leider schlechte Übung. Schon vor Jahren schallte meiner Frau und mir bei der Annäherung an den Weihnachtsmarkt lautes Rockgetöse entgegen und wir drehten auf dem Absatz um. Nicht nur die Anwohner sind wenig amüsiert, selbst bei diesem Anlass einer aufdringlichen Rockmusik nicht entgehen zu können, die ihnen schon zur Genüge über das Jahr hin, zum Beispiel beim Park- oder Rockfestival, aufgedrängt wird. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Wer aber den Besuchern eines Weihnachtsmarktes Rockmusik zumutet, unterstellt einem vielköpfigen Publikum sein eigenes schlichtes Gemüt und geistige Anspruchslosigkeit und muss sich den Vorwurf des Etikettenschwindels gefallen lassen. Einem solchen Menschen sind die Anlässe völlig gleichgültig. Hauptsache, der Rubel rollt. Es wird einige Zeit brauchen, bis auch der Musikregie des Bad Lippspringer Weihnachtsmarktes die Weisheit des treffenden Wortes des Wiener Satirikers Karl Kraus aufgegangen sein wird und sie daraus für die Zukunft ihre Lehren zieht: »Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben; man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.« GERHARD RICHTER An der Thune 31 Bad Lippspringe
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