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Ältere Menschen blühten auf

Ernst-Barlach-Realschüler besuchten das Marie-Schmalenbach-Haus


Herford (silk). Die Senioren genießen die Abwechslung vom Heim-Alltag, während die Jugendlichen stolz darauf sein dürfen, anderen eine Freude zu bereiten: Von der Kooperationsvereinbarung zwischen der Ernst-Barlach-Realschule und dem Marie-Schmalenbach-Haus, die gestern unterzeichnet worden ist, profitieren beide Seiten. »KURS« heißt die Initiative des Kreises, deren Ziel es ist, Kontakte zwischen weiterführenden Schulen und Unternehmen herzustellen. »Es geht dabei nicht um Sponsoring oder eine andere Art der finanziellen Unterstützung«, betont Olaf Simon, Mitarbeiter des Regionalen Bildungsbüros, der die 24 Partnerschaften, die es mittlerweile im Kreis Herford gibt, koordiniert. »Unser Anliegen ist es, die Schüler frühstmöglich in das Berufsleben hineinschnuppern zu lassen und mit dessen Anforderungen vertraut zu machen.« Worauf es in der Arbeit mit älteren Menschen, insbesondere der Pflege, ankommt, können die Realschüler nun im Marie-Schmalenbach-Haus, das sich in der Trägerschaft des Johanneswerks befindet, erfahren. Und das nicht erst seit gestern.
Schon seit der Eröffnung des Seniorenheimes am 1. April dieses Jahres besteht eine rege Nachbarschaft zu der nur einen Steinwurf entfernt liegenden Realschule. Gerade erst hat die Klasse 10b die Thematik »Jung und Alt«, die im Deutschunterricht auf dem Lehrplan stand, zum Anlass genommen, um einmal in der Woche den Bewohnern des Marie-Schmalenbach-Hauses einen Besuch abzustatten. Spaziergänge, Gesellschaftsspiele, Einkäufe - die Liste der Aktivitäten war lang. »Dabei gab es Gelegenheit für die beiden Generationen, miteinander ins Gespräch zu bringen«, hat Rainer Voßmeier, Leiter der Ernst-Barlach-Realschule, beobachtet.
Von genau diesem Dialog berichtet auch Zehntklässler Marko Mladenovic: »Die Senioren haben viel darüber erzählt, was sie früher erlebt und erfahren haben. Das war wirklich interessant.« Mitschülerin Christina Maurer ist aufgefallen, dass die Senioren durch die Gesellschaft richtig aufgeblüht sind«. »Das ist ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass man etwas Gutes getan hat.«
Zu diesen positiven Erfahrungen sollen schon bald weitere Jugendliche Gelegenheit bekommen: Im Januar, kündigte Rainer Voßmeier, gehe der Besuchsdienst in die nächste Runde. Sehr zur Freude von Landrätin Lieselore Curländer: »Ich sehe schon, dass hier alles prima läuft.«

Artikel vom 12.12.2006