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Langfristig sollen die Chancen
auf Vermittlung erhöht werden

Arbeitskreis zieht Bilanz - Erprobung eines Gesundheitsmoduls

Kreis Minden-Lübbecke (WB). Gut ein Jahr nach der Fachtagung »Arbeitslos - Gesundheit los - chancenlos?« hat der kreisweite Arbeitskreis Bilanz seiner bisherigen Arbeit gezogen. Für weitere Treffen besteht derzeit keine Notwendigkeit.

Die Koordinatorin dieses Arbeitskreises, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Minden-Lübbecke, Andrea Strulik, resümiert: »Die engagierte und praxisorientierte Arbeit hat repräsentable Ergebnisse erbracht. Im Regionalteam der proArbeit in Espelkamp wird ein Gesundheitsmodul erprobt und eine Broschüre über günstige Grundversorgungsangebote im Kreis Minden-Lübbecke wurde entwickelt.«
Ein interdisziplinär besetztes Team von Fachleuten aus der Kreisverwaltung und von Wohlfahrtsverbänden hatte im November 2005 die Fachtagung »Arbeitslos - Gesundheit los - chancenlos?« organisiert, die mit mehr als 100 Teilnehmern auf reges Interesse gestoßen ist. Es wurde über die Zusammenhänge von Gesundheit und Arbeitslosigkeit informiert, Ansätze der Gesundheitsförderung für Arbeitsuchende wurden vorgestellt. Im Anschluss daran hat eine Arbeitsgruppe von Fachleuten aus der Kreisverwaltung, den Wohlfahrtsverbänden, von Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Interessenvertretungen von Erwerbslosen die Umsetzung der auf der Fachtagung dargestellten Erkenntnisse vorangetrieben.
Hier ist zunächst das Gesundheitsmodul im Regionalteam der proArbeit in Espelkamp zu nennen. Auf freiwilliger Basis nehmen Erwerbslose an Kursen zu Themen wie Ernährung, Entspannung und Bewegung teil, für die Ihnen bei regelmäßiger Teilnahme keine Kosten entstehen.
Insbesondere Frauen fühlen sich durch diese Angebote, die längerfristig die Vermittlungschancen erhöhen sollen, angesprochen. Derzeit befindet sich das Gesundheitsmodul in der Erprobungsphase. Anfang nächsten Jahres sollen die Erfahrungen ausgewertet und die Übertragbarkeit auf andere Regionalteams geprüft werden.
Darüber hinaus wurde der »Fahrplan zu Mehr« entwickelt. Er enthält Wege zur Grundversorgung im Kreis Minden-Lübbecke. Unter den Rubriken »Treffs für Leib und Seele«, »Mobilität/Praktische Hilfen«, »Gesundheit/Hygiene«, »Möbel/Haushalt«, »Kleidung« und »Lebensmittel/Mahlzeiten« sind Adressen mit günstigen Angeboten zusammengestellt worden - eine praktische Hilfe, dargestellt in optisch ansprechender und übersichtlicher Form. Die Broschüre ist ab Anfang 2007 erhältlich und soll an alle ALG II-beziehenden Haushalte verteilt werden.
Der Arbeitskreis sieht seinen Auftrag zunächst als erfüllt an. Die Vernetzung kann jedoch jederzeit »wiederbelebt« werden, wenn neue konkrete Fragestellungen auftauchen. Für weitere Informationen steht die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Minden-Lübbecke unter Telefon-Nummer 05 71/80 72 109 oder unter E-Mail a.strulik@minden-luebbecke.de zur Verfügung.

Artikel vom 13.12.2006