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Zigaretten die rote Karte gezeigt

Geschwister-Scholl-Realschule erhält den »LoQ (Leben ohne Qualm)-Award«

Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Herford (HK). »Ihr habt diesen Preis verdient«, sagte Uwe Holdmann (Beratungsstelle für Suchtprävention) in der Geschwister-Scholl-Realschule, »denn Schüler, Lehrer und Eltern ziehen hier an einem Strang.« An einem Strang - aber nicht an der Zigarette, denn die Schule ist rauchfreie Zone! Am Montag gab's dafür den »LoQ-Award«, den »Leben ohne Qualm-Preis«.

Das Besondere an dieser Auszeichnung: Nur vier Schulen sind in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden - die GSS gehört dazu! Der »LoQ-Award« ist mit 2250 Euro dotiert. »Wir werden das Geld zur Verschönerung der Schule einsetzen«, sagte Konrektor Andreas Schleef, der die GSS derzeit kommissarisch leitet.
Seit die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 8 in den Wettbewerb »Be smart, don't start« (Ohne Rauch geht's auch), der von der Allgemeinen Ortskrankenkasse unterstützt wird, eingestiegen sind, hat sich an der Schule viel bewegt. Raucherecken sind verschwunden, Schüler und Lehrer haben dem Glimmstängel abgeschworen - und auf der jüngsten Weihnachtsfeier auf dem Pausenhof, wurden Eltern »freundlich, aber bestimmt« (Schleef) gebeten, ihre Zigaretten außerhalb des Schulgeländes zu rauchen.
Die Teilnahme an dem Landes-Projekt »Rauchfreie Schule« sei daher nur die logische Folge gewesen, schilderte der Konrektor. Den Einsatz und das Engagement der würdigte Axel Peitzmeier von der AOK: »Man kann, was das ÝThema NichtrauchenÜ angeht, an der Geschwister-Scholl-Realschule bereits von einer langen Erfolgsstory sprechen.« Das sah auch die Jury so, die sich für eine Prämierung der Herforder Schule ausgesprochen hatte. Gabriele Pappai vom Rheinischen Gemeindeunfallversicherungsverband: »An der Geschwister-Scholl-Realschule sind klassenbezogene Tabakpräventionsmaßnahmen für alle Jahrgangsstufen fest verankert. Nach vielen Gesprächen und Diskussionen hat die Geschwister-Scholl-Schule sich Ende 2005 dazu entschieden, rauchfrei zu werden. Unter Beteiligung von Schülern und Eltern wurden entsprechende Regeln im Umgang mit dem Tabakkonsum und pädagogische Maßnahmen bei Verstößen formuliert. Positiv aufgefallen ist die Entschlossenheit und Klarheit in der Umsetzung. Dass bereits Eltern vor dem ersten Schulbesuch ihrer Kinder über den Entschluss zur rauchfreien Schule informiert werden, ist eine Maßnahme, die nicht nur nachhaltig wirkt, sondern auch dem Image der Schule zugute kommen wird.«

Artikel vom 12.12.2006