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»Mir liegt Isenstedt am Herzen«

Ewald Harre setzt sich für »schöne Ecken im Dorf« und die Hochzeitsallee ein

Von Kathrin Weege
Espelkamp (WB). Sie arbeiten meist im Verborgenen, aber sie sind unersetzlich, wenn es darum geht, die Kultur in den Ortschaften Espelkamps zu erhalten. Die Rede ist von den Ortsheimatpflegern. Die ESPELKAMPER ZEITUNG stellt sie in einer Serie vor. Heute berichtet Ewald Harre von seiner Arbeit in Isenstedt.

»Bei uns in Isenstedt gibt es viele schöne Ecken, die es Wert sind, etwas dafür zu tun«, bekräftigt Ewald Harre. Der Ortsheimatpfleger ist stets im Einsatz für das 2713 (Stand 31. Dezember 2005) Einwohner starke Dorf. Im vergangenem Januar wurde der 57-Jährige in das Amt gewählt. Gleichzeitig ist er auch Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. »Da lassen sich viele Dinge gut verbinden«, meint Harre.
Stolz ist der Isenstedter auf die am 21. Mai eingeweihte Schutzhütte »Kilometer 80« am Kanal. Sie wurde geschaffen, um Spaziergängern und Radfahrern einen schönen Platz zum Rasten zu bieten. »Ganz wichtig ist es mir, dass Isenstedt einen richtigen Dorfplatz bekommt. Der Ortsteil hat zwar bereits gleich zwei. Aber: Der an der Niermann-Kreuzung liegt an der viel befahrenen Hauptstraße und der vorm Kaiser Dorfkrug ist - wirklich verständlicher Weise - bei großen Veranstaltungen zugeparkt.« Denkbar sei es, den Innenhof der Grundschule zu nutzen. »Da könnten wir bedenkenlos Bänke aufstellen und müssten uns keine Gedanken machen, dass etwas beschädigt wird, denn der Innenhof ist abschließbar.« Auch Schulleiterin Annegret Lömker-Rarei unterstütze die Idee.
Ein weiteres Schwerpunktthema beim Ortsheimatpfleger ist die Hochzeitsallee. »Brautleute können an der Kirchstraße einen Baum pflanzen und auf einem Schild ist ihr Name zu lesen«, erklärte Harre.
»Ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert. Während meiner Dienstzeit bei der Post fehlte mit die Zeit. Jetzt im krankheitsbedingten Vorruhestand engagiere ich mich gerne. Ich wollte nicht einfach da sitzen und nichts tun«, erläutert Harre, warum er das Amt des Ortsheimatpflegers annahm. Er habe sich nicht darum »gerissen«, aber es »sehr gerne angenommen«. »Ohne die Unterstützung meiner Ehefrau Erika wäre es mir nicht möglich, mich so einzusetzen. Ich bin oft unterwegs und da ist es wichtig, dass von Zuhause ÝRückendeckungÜ geleistet wird«, betont der Vater zweier Töchter, der mittlerweile auch stolzer Opa von fünf Enkelkindern ist.
»Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Vereinen und der Stadt. An mich können die Bürger Interessen und Ziele herantragen. Ich versuche, wenn es mir möglich ist, sie zu realisieren«, sagt der 57-Jährige. Dass die Plattdeutsche Sprache weiter bestehen bleibt, dafür setzt sich Harre ebenfalls ein. Gemeinsam mit Marlies Lindemann bringt er Kindern die Sprache näher. Die Gruppe trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat um 16 Uhr in der Grundschule Isenstedt. Neue Teilnehmer sind stets willkommen.
Der Ortsheimatpfleger betont: »Dort, wo ich helfen kann, möchte ich das auch machen. Mir liegt Isenstedt einfach am Herzen.«

Artikel vom 13.12.2006