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Kein Geld vor
Gerichtsentscheid

Frühreha weiter auf Prioritätenliste

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Dass am Versmolder Krankenhaus Geld in eine 50-Betten-Frührehabilitation investiert werden muss -Êdiese Notwendigkeit sieht die Bezirksregierung und der Regionalrat nach wie vor. Auf der Prioritätenliste ist Versmold jedoch nach hinten gerutscht. Doch solange das Evangelische Krankenhaus Bielefeld weiter den Klageweg gegen die Versmolder Pläne beschreitet, kann sowieso kein Cent der erhofften 10,3 Millionen Euro fließen.

Das unterstrich Hartmut Meierjohann von der Bezirksregierung Detmold gestern im Gespräch mit dem VERSMOLDER ANZEIGER. Wie berichtet hatte das Evangelische Krankenhaus Bielefeld gegen die Pläne, am Standort Versmold des Klinikums Ravensberg eine Frühreha mit 50 Betten zu schaffen, Einspruch eingelegt. Das Verfahren gegen den Feststellungsbescheid ist zurzeit am Verwaltungsgericht in Minden anhängig. »So lange hier keine Entscheidung gefällt worden ist, kann nicht gefördert werden«, sagt Meierjohann, der bei der Bezirksregierung für die Krankenhausförderung zuständig ist. »Deshalb kann Versmold in der Prioritätenliste auch nicht weiter vorne stehen, das Vorhaben kann nie und nimmer gefördert werden.«
Wann über den Widerspruch entschieden wird und ob möglicherweise alle drei Instanzen durchlaufen werden, ist unklar. »Erst wenn der Feststellungsbescheid für Versmold rechtskräftig ist, kann man eine Bewertung vornehmen.«
Gegenüber der erstmals im Juni vorgelegten Prioritätenliste für das Krankenhaus-Investitionsprogramm 2007 ist Versmold in dem gestern vom Regionalrat verabschiedeten Krankenhaus-Investitionsprogramm um zwei Plätze nach hinten gerutscht - auf Platz zehn von insgesamt 17 Projekten in der Region OWL. Aus Sicht von Regionalratsmitglied Arnold Weßling (CDU) kein Beinbruch. »Wichtig ist, dass der Bedarf anerkannt wird und der Einstieg in das neue System in Versmold gelingt.« Denn nach wie vor schwebe der Abbau von 9000 Krankenhaus-Betten über NRW. »Und nicht jedes Haus wird eine Anschlussnutzung finden.« Weßling ist zuversichtlich, dass man im Übergang 2007/2008 mit der Förderung rechnen kann. Auch Klinikum-Verwaltungschef Volker Schulz sieht nach wie vor die positive Seite: »Es ist gut, dass wir auf der Prioritätenliste stehen.« Er hofft nach wie vor darauf, dass Ende 2007 die weiteren Weichen gestellt werden können. »Das ist wichtig, um eine vernünftige Zukunftsperspektive haben zu können.«

Artikel vom 12.12.2006