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Positives Signal für die Region

Neue A 44-Abfahrt »Marsberg« freigegeben - Sechs Millionen Euro Kosten

Von Ralf Benner
Scherfede/Marsberg (WB). Die neue Autobahn-Anschlussstelle »Marsberg«, die künftig die A 44 mit der Bundesstraße 7 zwischen Marsberg und Scherfede verbindet, ist jetzt von Vertretern des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen offiziell für den Verkehr freigegeben worden.

Die Abfahrt liegt zwischen den Anschlussstellen »Marsberg-Meerhof« und »Diemelstadt«. Rund sechs Millionen Euro haben nach Angaben des Landesbetriebes Straßenbau NRW die fast zwei Jahre dauernden Arbeiten gekostet. »Ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Region«, nannte Dr. Stefan Krause, Ministerialrat im Bundesverkehrsministerium, die neue Anschlussstelle.
Diese soll für eine bessere Verkehrsinfrastruktur im Raum Marsberg und Brilon, eine verkehrsgünstigere Anbindung des Erholungsgebietes Diemelsee und eine spürbare Entlastung der überregionalen Straßen sorgen. Zügiger können jetzt auch die Gewerbegebiete in Scherfede und Scherfede-West angefahren werden.
»Die neue Anschlussstelle stärkt die Unternehmen vor Ort, kommt dem Fremdenverkehr zugute und entlastet die Ortschaften Essentho, Oesdorf und Meerhof um bis zu 30 Prozent vom Durchgangsverkehr. Dies bedeutet weniger Lärm und Schadstoffe sowie mehr Sicherheit«, betonte Günter Kozlowski, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium.
Als eine »schöne Bescherung zum zweiten Advent« bezeichnete der Straßen.NRW-Geschäftsführer Ralf Pagenkopf die neue Anschlussstelle. 5400 Autofahrer, so schätzen die Experten der Straßen.NRW-Niederlassung Paderborn, werden die Abfahrt in Zukunft täglich nutzen. Vor allem der östliche Teil des Hochsauerlandkreises mit der Stadt Marsberg soll besser angebunden werden. Bislang hätten die Autofahrer, darunter auch viele Berufspendler, die kurvenreichen Strecken bis zu den benachbarten Anschlussstellen wählen und dabei mehrere Orte wie Westheim und Meerhof passieren müssen. Diese Ortschaften dürften nun auf Entlastung hoffen, betonte Pagenkopf während der Freigabe.
Mit den Arbeiten für die neue Zufahrt ist bereits im Dezember 2004 begonnen worden, als die ersten Bäume gefällt wurden. Zwei Brücken über die Bahnlinie Aachen-Kassel mussten für die Verbindungsrampen errichtet werden. Allein diese Maßnahme kostete 1,9 Million Euro. Zudem wurde die A 44-Talbrücke in Fahrtrichtung Kassel umgebaut sowie Autobahn und Bundesstraße auf einer Länge von 700 beziehungsweise 500 Metern umgestaltet. Während der Bauarbeiten wurden 160 000 Kubikmeter Boden bewegt. Das entspricht 8000 Lkw-Ladungen. 3 500 Kubikmeter Beton mussten gegossen, 270 Tonnen Betonstahl und 40 Tonnen Spannstahl verbaut werden. Für den Eingriff in die Natur wurden vier Hektar »Ausgleichsmaßnahmen« angelegt, unter anderem ein drei Hektar großes Waldgebiet.

Artikel vom 12.12.2006