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»Früher war hier immer etwas los«

25 Jahre Jugendzentrum Mönchehof (»KoT«): Ehemalige schwelgten in Erinnerungen

Von Tanja Sauerland
Warburg (WB). Das Jugendzentrum (»KoT«) Mönchehof hat am Sonntag sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Vertreter der Stadt, Gründungsmitglieder und viele Ehemalige kamen zum Geburtstagsfest in die Einrichtung an der Sternstraße, um das Kapitel »ein Vierteljahrhundert Jugendarbeit in Warburg« Revue passieren zu lassen.

Auf einer Foto-Wand hatten Diplom-Pädagogin Rita Assauer und Erzieherin Janet Großkopf die zurückliegenden Jahre des Jugend-Treffpunktes dokumentiert. »Wir haben hier viel Zeit verbracht, Freunde getroffen, Gedanken ausgetauscht. Das war früher der einzige Ort in Warburg, wo etwas los war«, sagte Aloisia Nolte. »Stundenlang haben wir hier Uno gespielt«, erinnerte sich die Altstädterin. »Morgens Schule, mittags Hausaufgaben - und dann ging es auf dem schnellsten Weg hierher«, pflichtete Ulrich Balluff seiner älteren Schwester bei. »Auf diesem Sofa habe ich immer gesessen«, blickte auch der »Ehemalige« Tom Siemes auf damalige Zeiten zurück.
Das Jugendzentrum Mönchehof war und ist seit 25 Jahren ein Ort der Begegnung und des Austausches. Viele heranwachsende Mädchen und Jungen zwischen zehn und 21 Jahren aus Warburg und Umgebung haben sich seitdem in den Räumlichkeiten des alten Fachwerk- und Bruchsteinhauses die Türklinke in die Hand gegeben. Darunter auch Peter Bohning, der heute als Nachrichtensprecher beim Fernsehsender RTL II beschäftigt ist.
Aus dem damaligen schlichten Freizeittreff wurde mit der Zeit zugleich eine Stätte der Vorbereitung auf das spätere Leben. »Früher haben die Mädchen und Jungen ihre freien Stunden am Nachmittag mit Spiel und Spaß bei uns verbracht. Heute sind wir auch Anlaufstelle in Sachen Berufsvorbereitung«, resümierte Rita Assauer die Entwicklung des Mönchehofes und ergänzte: »Wir geben Hilfestellungen beim Schreiben von Bewerbungen und begleiten die Jugendlichen auf ihrem Weg in den Berufseinstieg.«
Die Abkürzung »KoT« steht für die drei Worte »Kleine offene Tür« - für den Ort, an dem sich Warburgs Jugend trifft, an dem für Warburgs Jugend immer die Tür offen war und ist. Auf zwei Etagen bietet das Jugendzentrum für die junge Generation viel Raum mit Möglichkeiten zum Entfalten. Rita Assauer aus Dössel und Janet Großkopf (Engar) sind seit 1998 in der Leitung des Jugendzentrums tätig. Sie haben viel Fleiß, Mühe, Ideen und Geduld investiert, um den derzeit 40 bis 70 jungen Gästen auf 300 Quadratmetern Fläche ein attraktives Freizeit- und Lern-Angebot mit Wohlfühlcharakter zu bieten.
Die hohen Räume erstrahlen in warmen Farbtönen. Aus dem damaligen Fernsehraum wurde ein Computerraum mit Internetzugang. Außerdem verfügt das ehemalige Klostergebäude der Hardehausener Zisterziensermönche heute über ein Mädchenzimmer, einen Werkraum, einen großen Fetenraum mit Tischtennisplatte, Kicker und Billiardtisch, eine Küche mit Cafeteria, über einen Bandprobenraum und eine Dunkelkammer zur Foto-Entwicklung. Im Außenbereich gibt es ein neues Basketballfeld.
Pünktlich zum Geburtstagsfest wurde der Fußbodenbelag in der ersten Etage erneuert. Vor zwei Wochen ist der alte PVC-Untergrund durch einen Linoleum-Belag ersetzt worden. »Die Jugendlichen fühlen sich hier sehr wohl. Für viele von ihnen ist es wie ihr zweites Zuhause«, betonte Janet Großkopf und berichtete, dass die Verantwortlichen aus Land, Kreis und Stadt, die das Projekt zu gleichen Teilen finanzieren, mit der Inbetriebnahme des Treffpunktes ein familiäres Umfeld für junge Menschen geschaffen haben.
Der ehemalige Warburger Stadtdirektor Walter Seulen hatte das Jugendzentrum am 10. Dezember 1981 offiziell eröffnet. Aktiven Einsatz hatte zuvor auch Bio-Bauer Josef Jacobi gezeigt. Mitbegründer der ersten Stunde waren der ehemalige Schulamtsleiter Hermann Wienhues und Fachbereichsleiter Fritz Derenthal. Edgar und Gaby Hecker waren die ersten Leiter des Jugendzentrums Mönchehof. Elisabeth Kessemeier hat die Foto-AG und das Arbeiten an Holzmaterial ins Leben gerufen, Christiane Tewes sich für die Mädchenarbeit stark gemacht.

Artikel vom 12.12.2006