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Eine Pleite im letzten Spiel

2. Frauen-Bundesliga: Gütersloh verpatzt die Herbstmeisterschaft

Von Harald Schwabe
Herford/Bünde (BZ). Dass die Bäume noch nicht in den Bundesliga-Himmel wachsen, das mussten die Fußball-Frauen vom Herforder SV Borussia ausgerechnet im letzten Spiel eines sehr erfolgreichen Jahres erfahren. Mit 2:3 (1:1) unterlagen sie dem Mitaufsteiger vom Hamburger SV II letztlich etwas unglücklich, doch in Betrachtung der gesamten 90 Minuten nicht ganz unverdient.

Angetrieben von den starken Kathrin Patzke und Janka Rohrberg, die von Katharina Lühr beziehungsweise Kristina Hölscher nicht komplett ausgeschaltet werden konnten, kamen sie mit den schwierigen Bodenverhältnissen besser zurecht. Herford tat sich schwer, auch wenn Annina Kühme nach schöner Einzelleistung nur die Latte traf und Kristina Hölscher an Hamburgs Torfrau scheiterte. Mit einem Unentschieden ging es in die Kabinen.
Herford agierte nach dem Wechsel um einiges druckvoller, doch die beiden nächsten Tore erzielten wiederum die Gäste, als Rohrberg nach einem Stellungsfehler in der Herforder Abwehr den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte. Mit den Einwechselungen der starken Sarah Mahler und Stefanie Basler kam noch einmal neuer Schwung ins Herforder Offensivspiel und nach Zuspiel von Kerstin Nolte verpasste Diana Meier die Riesenchance zum Ausgleich, als sie aus kurzer Distanz an Weber scheiterte.
Herford drückte nun mit aller Macht auf den Ausgleich, doch durchaus viel versprechende Bälle in die Spitze landeten zumeist in der sicheren Abwehr der Hanseatinnen. In der 79. Minute konnten die Gäste nach einem weiteren Konter, allerdings wiederum aus stark abseitsverdächtiger Position durch Patzke das 1:3 erzielen, als Christina Schulte das Abwehrzentrum verließ, um die Flanke zu verhindern. Der HSV Borussia kämpfte jedoch unverdrossen weiter und erzielte fast im Gegenzug durch Sarah Mahler den Anschlusstreffer, doch zu mehr reichte es am Ende nicht.
Das nächste Spiel findet am 25. Februar um 14 Uhr gegen SV Victoria Gersten statt.
Jeder Traum ist irgendwann vorbei. Diese bittere Realität mussten die Frauen vom FC Gütersloh 2000 akzeptieren, da sie das Gipfeltreffen in Wattenscheid mit 2:4 verloren und der Herbstmeister-Traum vor 575 Zuschauern platzte. Nach dem verkorksten 0:2-Spiel gegen Kiel wollte sich der FCG rehabilitieren. Aber nach nur 30 Sekunden geriet man durch ein Tor von van den Berg in Rückstand. Die weitere Torfolge: 1:1 (3.) Laue, 2:1 (20.) Eigentor Drewitz, 2:2 (63.) Goddard, 3:2 (84.) Drüner, 4:2 (88.) Drüner. Trainer Steffen Enge sprach von einer bitteren Pille, da man nach den 2:2 schon einen Punkt fest eingeplant hatte.
Auch Tennis Borussia Berlin darf weiter vom Aufstieg träumen. Beim 2:1-Sieg in Leipzig machte man einen 0:1-Rückstand (Aulrich, 26. Minute) wett. Theodoridis (45.) und Straka (46.) erzielten die Berliner Tore und profitierten davon, dass die Leipzigerin Aulrich in der 38. Minute die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel sah.
Auch für Holstein Kiel gab es eine Woche nach dem 2:0-Sensationssieg in Gütersloh nichts zu lachen. Der FFV Neubrandenburg nahm alle drei Punkte mit, nachdem St. Schmidt (36.) und Zweigler (55.) für eine 2:0-Führung gesorgt hatten. Erst in der 77. Minute schaffte Preiß den Anschlusstreffer.
Einen weiteren herben Rückschlag gab es für Turbine Potsdam II. Beim 0:1 gegen Victoria Gersten erzielte Fennen das goldene Tor erst in der 88. Minute.

Artikel vom 12.12.2006