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Das Hausarzt-Prinzip bleibt

Sozialpolitiker Klaus Brandner zur Gesundheitsreform

Altkreis Halle (WB). Als Ergänzung zu den Ausführungen der Ärzte hat das WESTFALEN-BLATT die gleichen Fragen dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten und Sozialpolitiker Klaus Brandner (SPD) gestellt. Hier sind seine Antworten.

Werden Patienten weiter zum Facharzt gehen können?
Ja. Die freie Arztwahl bleibt auch in Zukunft ohne Einschränkungen erhalten.

Werden sich Patienten auch weiter den Hausarzt aussuchen können?
Ja. Die freie Arztwahl schließt den Hausarzt ein.
Die Hausarzt-Versorgung der Versicherten wird außerdem weiter verbessert. Denn künftig müssen alle Krankenkassen ihren Versicherten ein Hausarztmodell anbieten. Das bedeutet, Patienten können sich für einen Hausarzt als ständigen Partner entscheiden. Sie gehen dann immer zunächst zu ihm, so dass er den Überblick über die gesamte Behandlung behält. Die Teilnahme am Hausarzttarif bleibt für Versicherte freiwillig.

Wie sieht die ärztliche Behandlung in Zukunft aus? Wie weit greifen (neue) Vorgaben ein?
Änderungen bei der ärztlichen Behandlung sind im Gesetz nicht vorgesehen. Mir kommt es vor allem auf die Qualität der Leistung an. Mit der Gesundheitsreform bleibt die gesundheitliche Versorgung auf hohem Niveau erhalten. Jeder soll unabhängig von Alter und Einkommen Zugang zu guter Versorgung haben und notwendige Leistungen in Anspruch nehmen.
Mit der Reform werden Leistungen der GKV nicht eingeschränkt, sondern ausgebaut. Dazu gehören beispielsweise Impfungen, Eltern-Kind-Kuren, der Rechtsanspruch für ältere und pflegebedürftige Menschen auf Rehabilitation sowie Verbesserungen in der Palliativmedizin für Schwer- und Schwerstkranke.

Werden die Apotheken vor Ort Bestand haben?
Ja. Wir wollen eine gute Versorgung zu bezahlbaren Preisen. Durch die Reform wird der Wettbewerb um Qualität und Wirtschaftlichkeit zwischen den Apotheken gefördert und gestärkt.

Wie wirken sich die Veränderungen auf den Altkreis Halle aus?
Durch das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es keine Änderungen, die sich auf eine bestimmte Region wie den Altkreis Halle besonders auswirken werden. Mir ist der Erhalt der ortsnahen Versorgung gerade bei uns im ländlichen Raum natürlich besonders wichtig. Dafür trete ich ein und bin überzeugt, dass alle Menschen im Altkreis Halle auch in Zukunft Zugang zu einer qualitativ hochwertigen ortsnahen Versorgung haben werden.

Artikel vom 09.12.2006