09.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zum Siegen verdammt!

TuS N-Lübbecke im Kellerduell gegen Neuling Balingen-Weilstetten

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke hat am Donnerstag die Weichen neu gestellt. Manager Sigi Roch musste gehen, Trainer Jens Pfänder wurde die Verantwortung für den gesamten sportlichen Bereich übertragen.

Heute, am Tag zwei nach dieser Entscheidung der »Männer« des Gesellschafterbeirats (Gausel»mann«, Wort»mann«, Heide»mann«), steht Trainer/Manager Jens Pfänder natürlich ganz besonders im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Er muss schon heute den Beweis dafür antreten, dass diese Entscheidung die richtige war. Der Medienbeauftragte Robert Hess erwartet schließlich nicht zuletzt, so stellte er auch in der Presse-Konferenz fest, eine »Ruckwirkung« auf das Team.
Sie wird heuer absolut notwendig sein, wenn das erste von gleich fünf im Dezember aufeinander folgenden Schicksalsspiele zu absolvieren ist. Heute Abend geht es gegen die HBW Balingen-Weilstetten, die mit fünf Pünktchen auf dem 14. Tabellenplatz liegt. Bereits am kommenden Freitag, 15. Dezember, steht das Derby beim Tabellendrittletzten TSV GWD Minden (4:22) auf dem Plan, am Samstag, 23. Dezember, kommt der 13. HSG Düsseldorf (6:20), am Mittwoch, 27. Dezember, ist die Wiehen-Sieben zu Gast bei Eintracht Hildesheim (15. - 4:20) und am Samstag, 30. Dezember, ist Wilhelmshaven (11. - 8:18) das Ziel der Pfänder-Sieben.
Eine Ausbeute von zehn Punkten erwartet man in der Gesellschafteretage von den Mühlenkreislern.
Aber immer eins nach dem anderen. Am Mittwochabend lief es beim HSV Hamburg 25 Minuten lang nach Wunsch für den TuS N-Lübbecke. Dann brach der TuS ein, zerbrach vor allem an der aufmerksamen 3:3-Deckung der Hanseaten und versank an der Elbe mit 27:38. Pfänder: »Unsere Spieler haben nicht das Potenzial, sich gegen solch Spitzenleute individuell durchzusetzen.«
Ganz anderes erwartet Pfänder heute. Zwar bescheinigt er seinem alten Bekannten und Trainer-Antipoden Dr. Rolf Brack ausgezeichnete Arbeit, stellt auch heraus, dass dieser zahlreiche bundesligaerfahrene Akteure um sich geschart hat, die die Brackschen Vorgaben durchaus erfüllen und seine offensiv ausgerichteten Deckungsvarianten umzusetzen vermögen. Allein er glaubt trotzdem an einen Erfolg: »Weil Balingens Akteure nicht so stark sind wie die des HSV, weil meine Spieler individuell alle stärker sind als die von Rolf Brack, und letztlich vor allem wissen, um was es geht.«
Die Weichen scheinen also beim TuS tatsächlich zu neuen Ufern hin gestellt. Bleibt nur zu hoffen, dass der Grippe-Virus nicht von Dirk Hartmann (der bleibt auf der Bank) erst auf Trainer Pfänder (der schlief auf der Heimfahrt von Hamburg fast den ganzen Weg im Bus und versuchte anschließend, die Grippe mit heißem Bier zu killen) und dann auf die Mannschaft übergesprungen ist. Prophylaktisch wurden während der Woche gleich fünf Akteure zum Arzt geschickt, um dort Infusionen zu bekommen.
Gespannt sind die Fans des TuS N-Lübbecke selbstverständlich auf den Neuzugang zwischen den Pfosten. Henning Wiechers zeigte schon in der Color-Line-Arena gute Ansätze. Ihm traut Jens Pfänder zu, dass »er uns in den kommenden Spielen sehr wohl sehr gut helfen kann«. Den Beweis dafür kann der Nationaltorhüter am besten gleich heute antreten.

Artikel vom 09.12.2006