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Einbahnstraße zum Sieg

Fußball-Bezirksliga: Preußen Espelkamp - Eidinghausen/W. 5:0

Von Ingo Notz
Espelkamp (WB). Zehn Tore waren locker drin. Ohne Probleme, eine halbwegs gute Chancenverwertung vorausgesetzt. Daran haperte es aber - und das war auch das einzige, was sich Fußball-Bezirksligist FC Preußen Espelkamp gestern ankreiden lassen musste. Mit dem 5:0 gegen den SV Eidinghausen/Werste und dank der Spielausfälle der Konkurrenz stürmte Preußen vorerst wieder an die Ligaspitze.

Preußen legte ein höllisches Tempo vor und überrollte die Gäste mit einer Anfangsoffensive, die sich gewaschen hatte. Gewaschen ja, aber mit einem einzigen Fleck: Es stand auch nach 20 Minuten noch 0:0. Da hatten Johann Peters (3.), Mario Warkentin (5.), Vitali Philippi mit einem klasse Drehschuss aus 20 Metern, die Eidinghausens Keeper zu einer Glanztat zwang (6.), Johann Peters (8.) und drei weitere Male Vitali Philippi (9./11./21.) sowie Spielertrainer Uwe Korejtek, dessen Freistoß aus 16 Metern vom SV-Keeper per Faustabwehr entschärft werden konnte, bereits Chancen gehabt, die für mehr als eine Halbzeit gereicht hätten. Aber es stand iäommer noch 0:0. Das erste Tor war längst überfällig - und in der 23. Minute fällig: Das stürmische Rollkommando des FCP holte einen Freistoß raus. Den zuckerte Mario Warkentin in den Lauf von Vitali Philippi, der am kurzen Eck eiskalt verwandelte. In der ersten Euphorie ließ Preußen die erste Gästechance zu: Wessel verlor den Ball, setzte nicht nach - und plötzlich stand Andreas Mattern frei vor Volker Meyer. Preußens Keeper verkürzte aber geschickt den Winkel, Mattern verzog. Danach gönnte sich Preußen eine zehnminütige Verschnaufpause. Der Schock folgte in Minute 34. Bei einer Rettungstat blieb Keeper Meyer im Boden hängen, es gab einen lauten Knall - und der Keeper blieb verletzt am Boden liegen. Fast die identische Situation, die bei Stammkeeper Thorsten Korejtek zum Kreuzbandriss geführt hatte. Den Fans stockte der Atem - Meyer rappelte sich nach längerer Behandlung zwar wieder auf, doch das Zeichen von Uwe Korejtek schien klar: Jörn Gläscher sollte sich warm machen. In die Pause retten sich die Gastgeber mit verstärkter Offensive: Johann Peters (39.), Vitali Philippi (/42.)/43.) und Adrian Rehling, dessen Kopfball auf die Latte klatschte, verpassten aber eine frühe Spielberuhigung.
Meyer und Korejtek kamen früh aus der Halbzeit zurück, testeten und entschieden sich für eine Fortsetzung mit dem Lübbecker im Tor. Auf der Gegenseite sorgte Vitali Philippi für klare Verhältnisse: Kurz nach einer Unterbrechung, weil sich auch Eidinghausens Keeper verletzt hatte, erzielte »Pippo« das 2:0 (50.). Das war auch schon die Entscheidung - und der Rest ein einziges Anrennen der Preußen, die nur weiterhin sehr fahrlässig mit ihren Chancen umgingen. Aber es gab ja auch noch einen »Ex-Keeper«, der diesmal wieder als Stürmer »aushalf«: Johann Peters markierte per Kopf das 3:0 (56.), nachdem er Sekunden zuvor noch eine Riesenchance vertan hatte. Auf das vierte Preußen-Tor mussten die zahlreichen Zuschauer nicht lange warten: Eine Minute später war erneut Johann Peters zur Stelle und vollstreckte in bestem Abstauber-Stil einen Pfostenkracher von Adrian Rehling. Jetzt waren die Gäste richtig schwindelig gespielt - und die nächste Welle rollte schon wieder auf das SV-Tor: Vitali Philippi schloss diese mit dem 5:0 ab (58.). Das war auch schon der Endstand - wofür sich Eidinghausen bei Preußen bedanken konnte. Chancen, das Ergebnis zweistellig werden zu lassen, hatten die Espelkamper in der letzten halben Stunde genug. Philippi (59.), Fritz (60.), Rehling (64.), Philippi (65.), Warkentin (75.), Wessel (78.), Rogalsky (79.), Penner (90.) - die schwachen Eidinghauser und Werster waren mit dem 5:0 gestern noch gut bedient. Sehr gut sogar. »Es hätten fünf, sechs Tore mehr sein müssen«, monierte dann auch ein nicht ganz zufriedener Uwe Korejtek.
FC Preußen Espelkamp: Meyer - C. Neumann, Fritz, Klunk (66. Gläscher), Korejtek, Rehling (75. Müller), Warkentin, Wessel, Philippi, Rogalsky, J. Peters (77. Penner).
SV Eidinghausen/Werste: Gudehus - Felde, Aydin Gültekin, Brinkmann, Henning, Andi Mattern (60. Didi), W. Henning, Radert, Mawassi, Alex Mattern.

Artikel vom 11.12.2006