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Kein Heimspiel im Heidewald

FCG muss Preußen Münster schlagen - Kottmann gibt grünes Licht

Gütersloh (dh). Die Telefonnummer von Wilhelm Kottmann zählte am Freitag Vormittag zu den meist gewählten Rufnummern in Gütersloh. Fast ständig besetzt, stellten nahezu alle Anrufer dem Leiter des Fachbereichs Sport bei der Stadt Gütersloh die gleiche Frage: Kann die Partie des FC Gütersloh 2000 gegen Preußen Münster im Heidewald-Stadion überhaupt ausgetragen werden?

»Ja«, lautet die Antwort Kottmanns, der trotz der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage grünes Licht gibt. Vor zwei Wochen stand das Heimspiel gegen Westfalia Herne aufgrund der starken Niederschläge bekanntlich kurz vor der Absage. »Das war hart an der Grenze. Der Platz hat durch das Herne-Heimspiel auch einiges mitbekommen. Der FCG und die Preußen müssen am Sonntag qualitative Einbußen bezüglich des Geläufs in Kauf nehmen«, so Kottmann, der die Partie als nicht gefährdet ansieht: »Ich sehe keine Veranlassung, den Heidewald oder sonst einen Platz in Gütersloh schon zu diesem frühen Zeitpunkt zu sperren.«
Es ist also angerichtet für das »Spiel des Jahres« aus Gütersloher Sicht - auch wenn die FCG-Fans der Kracher noch recht kalt zu lassen scheint. »Der Vorverkauf läuft nicht so gut wie beim Spiel in Verl«, berichtet Geschäftsführer Bernhard Hartmann, der allerdings auch den Grund zu kennen glaubt: »Unser Stadion ist nicht so eng wie die Verler Poststraße. Jeder weiß, dass er auch am Sonntag an der Tageskasse noch eine Karte bekommt.« Nach Rücksprache mit Münsters sportlichem Leiter Carsten Gockel erwartet Hartmann zwischen 1500 und 2000 Preußen-Fans im Heidewald. Insgesamt rechnet der FCG-Geschäftsführer auf 4000 Zuschauer.
Damit würde ein sehnlicher Wunsch von Thomas Stratos wohl nicht in Erfüllung gehen. »Ich hoffe, dass Münster hier wie eine Heimmannschaft auftritt, aber dass es von der Unterstützung her kein Heimspiel für die Preußen wird. Das wäre für mich schon enttäuschend«, erwartet der FCG-Coach eine stimmgewaltige Rückendeckung durch die Gütersloher Fußball-Anhänger.
Dass die schwache Leistung in Hüls dem FCG einige Zuschauer kosten könnte, glaubt Stratos nicht. »Unsere schlechten Spiele haben wir gegen Mannschaften gezeigt, die hinten drin stehen. Münster wird das nicht tun«, denkt Stratos, dass die Ausrichtung des SCP seinem Team entgegenkommen wird - und die Zuschauer auf ihre Kosten kommen.
Der Ex-Profi schöpft seinen Optimismus ausgerechnet aus den beiden Niederlagen gegen Arminia II und in Verl. »Danach wurde uns jeweils ein Bruch prophezeit, aber die Mannschaft ist jedes Mal wieder zurückgekommen. Wir sind gut genug, um Münster zu schlagen«, so Stratos, der sein Team in einem für den Klub »einfachen Spiel« dennoch in der Pflicht sieht: »Wir wollen nicht gewinnen, wir müssen gewinnen.«
Hintergrund ist natürlich, dass auch die Gütersloher Kicker die Tabelle lesen können. Dabei hat Stratos ein Phänomen ausgemacht, das er aus seiner aktiven Zeit nicht kennt. »Meine Jungs machen sich Gedanken darüber, wie die Konstellation aussehen könnte, wenn sie die Münster-Partie verlieren. So etwas wäre mir nie passiert.«

Artikel vom 09.12.2006