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Lieber Rosen statt Rasen

Baumfällung »heißes« Dauerthema - Konzept gefordert

Harsewinkel (jaf). Ein »heißes« Dauerthema für die Politiker sind die Baumfällaktionen in der Stadt. Im Umweltausschuss wurde gleich zwei Mal darüber debattiert.

Zum einen kam die umstrittene Durchforstung an der Bielefelder Straße in Marienfeld auf die Tagesordnung (wir berichteten). Zur Erinnerung: Die Art und Weise der Fäll-Aktion mit dem Vollernter stieß den Politikern übel auf. Auch die herumliegenden Bäume, die anschließend den Gehweg versperrten, kamen nicht sonderlich gut an, so dass man noch einmal genaue Zahlen bezüglich der anschließenden Säuberungsarbeiten des Bauhofs verlangte. Gut 3131 Euro kostete der Einsatz des Bauhofes - inklusive Abspannmaßnahmen und Nacharbeiten. »Durch den Holzverkauf konnte dieser Betrag aber ausgeglichen werden«, betonte Verwaltungsmann Ralf Müller-Knittel gegenüber den Lokalpolitikern.
Für Jürgen Cassens (CDU) und die anderen Ausschussmitglieder ist die Sache damit vom Tisch. »Es ist eine vernünftige Lösung, wenn Verwaltung und Forstamt in Zukunft gemeinsam arbeiten«, wollte Jürgen Cassens nicht länger auf diesem Thema herumreiten.
Doch damit nicht genug: Ralf Dräger (SPD) ärgerte sich über die Baumfällung (»Angeblich auf Grund von Beschwerden der Nachbarn über das anfallende Laub«) an der Berliner Straße und die Pflanzbeete, »wo die Rosen herausgerissen und durch Rasen ersetzt wurden«. Der Ausschussvorsitzende Rudi Weßelmann (CDU) erklärte: »Die Eichen wurden gefällt, weil die Wurzeln Probleme auf den Wegen verursacht haben und nicht wegen des Laubs«. Die Unfallgefahr sei hier einfach zu groß gewesen. Ludger Ströker ging auf die städtischen Beete ein: »Der Pflegeaufwand des Rasens ist einfach geringer, wir wollen die Kosten des Bauhofs senken«. Dazu Peter Rolf (SPD): »Rosen sind auch leicht zu pflegen. Da sollte man fantasievoller herangehen«. Und die Moral von der Geschichte: Der Bauhof soll jetzt ein Konzept und eine Gegenüberstellung der Kosten vorlegen.

Artikel vom 09.12.2006