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Schnelles Signal setzen

Landwirte begrüßen Aussagen zum Ende der Quote

Kreis Gütersloh (WB). Die Milchproduktion ist mit neun Milliarden Euro Umsatz der größte Wirtschaftssektor der deutschen Landwirtschaft. Beim Milchforum am Donnerstagabend in Everswinkel begrüßten die Landwirte eine Äußerung von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, wonach die vorliegenden Rahmenbedingungen für eine Beendigung der Quotenregelung ab 31. März 2015 sprechen.

Die Landwirtschaftlichen Kreisverbände Gütersloh, Münster und Warendorf hatten zum Milchforum geladen, um im Rahmen eines Podiumsgesprächs über das Thema »Perspektiven im Milchbereich« zu diskutieren. Stellung bezogen die Referenten Udo Folgart (Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg), Dr. Bettina Hartwig (Ministerialrätin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Rainer Sievers (Geschäftsführer der Milchunion Hocheifel), Gerd Heinze (Mitglied des Landesvorstandes NRW des Bundes Deutscher Milcherzeuger) und Dr. Herbert Quakernack (Milchexperte im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband). Eröffnet wurde das Podiumsgespräch durch Arnold Weßling, Kreisverbandsvorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh.
Kernaussage der Podiumsdiskussion war, alle Wirtschaftsbeteiligten aufzufordern, die Zeit bis 2015 zu nutzen, um gemeinschaftlich tragfähige Konzepte zu entwickeln, wie künftig ohne Marktordnung umzugehen sei. Nur so könne eine wettbewerbsfähige Milchproduktion in Deutschland und Europa weiterhin Bestand haben. Udo Folgart als Milchsprecher des Bauernverbandes hob hervor, wie wichtig es sei, ein schnelles, verbindliches Signal der Politik zum Auslaufen der Milchquote zu setzten. Gleichzeitig müssten Maßnahmen zur Preisstabilisierung ergriffen werden. Die Politik müsse erreichen, dass die Direktzahlungen nicht abgeschmolzen, sondern bis 2015 gewährt werden. Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Herausforderungen verlangen wird, dass die Milcherzeuger in die entsprechenden Prozesse mit einbezogen werden sollten. Die Weiterentwicklung eines Multiplikatorennetzwerkes ist dabei eine der wichtigsten Aufgaben, um die Belange der Milcherzeuger effizient vertreten zu können.

Artikel vom 09.12.2006