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»Kräuterdorf«
soll aufblühen

Aktion in Herbram-Wald geplant

Herbram-Wald (WV/han). Im kommenden Frühjahr und Sommer soll sich in Herbram-Wald alles um Kräuter drehen. Ein ungewöhnliches Projekt plant zurzeit die Dorfgemeinschaft.

Während die Natur in den Wintermonaten eine Pause einlegt, laufen die Vorbereitungen in dem kleinen Dorf mitten auf der Egge auf Hochtouren. Denn in vielen privaten Gärten sollen öffentlich zugängliche Kräuterbeete entstehen, in denen jeweils unterschiedliche Themen im Mittelpunkt stehen.
So sollen in einem Garten Pflanzen gezeigt werden, die sich besonders gut zur Herstellung von Likören oder Limonaden eignen, in einem anderen Kräuter, die sich zu selbst gemachten Kosmetikprodukten verarbeiten lassen. Ein weiteres großes Thema sind die Heilkräuter der mittelalterlichen Äbtissin Hildegard von Bingen, die zurzeit von vielen wiederentdeckt werden (siehe Info-Kasten).
Schon jetzt hat ein großer Teil der Einwohner seine Unterstützung zugesagt und gemeinsam die Gärten den Themen zugeordnet. Als besonderer Clou für die Besucher werden außerdem passende Rezepte gesammelt, die im Sommer an den jeweiligen Gärten ausliegen sollen. Hinzu kommen eine Broschüre und eine Wanderkarte zum gesamten Projekt, sowie Informationen zu jedem einzelnen Beet.
Wegen seines Mikroklimas ist Herbram-Wald ein ganz besonderer Standort für Kräuter. Denn trotz einer Ortslage von 360 Metern über dem Meeresspiegel, findet sich in dem Ort eine besonders artenreiche Flora und Fauna, die sonst sonst nur in Höhen von 600 Meter bis 800 Meter vorkommt. »Unser Dorf wird im Sommer noch mehr aufblühen als sonst«, freut sich Ortsvorsteher Oliver Ostmann schon auf das kommende Jahr.
Als Ergänzung zu dem Kräuter-Projekt haben sich die Einwohner von Herbram-Wald noch mehr vorgenommen: Schulungen, Kochbücher, ein Kräuterlehrpfad und ein »Kinder-Garten« sind geplant, um zugleich zwei Ziele zu erreichen: die touristische Sonderstellung des 147-Seelen-Dorfes weiter auszubauen und gleichzeitig den »Wohlfühlkarakter« für seine Einwohner noch zu verstärken.
»Wir werden die gewachsene Geschichte von Herbram-Wald aufgreifen und hervorheben«, erklärt Ortsheimatpfleger Michael Klösener.

Artikel vom 13.12.2006